Scharping im Hinterhalt

BERLIN taz ■ Der Bundeswehrverband, dem Verteidigungsminister Rudolf Scharping bislang in inniger Treue verbunden, ist diesem gestern in den Rücken gefallen. Der Verband, eine Art Soldaten-Gewerkschaft, kritisierte, die Pläne des Ministers zur Armeereform seien nicht seriös finanziert. Zum selben Schluss waren vorher schon die Grünen und die FDP gekommen. Während die Grünen als Konsequenz eine kleinere Armee wollen, wünscht sich der Bundeswehrverband einen größeren Etat. Zweifel hegen die Soldaten auch an Scharpings Versprechungen, den Beförderungsstau zu beenden und den Sold neu zu berechnen. Wenn der Minister die Erwartungen der Armee enttäusche, „wird es richtig Ärger geben“, warnte der Verbandsvorsitzende Oberst Bernhard Gertz gestern. PAT

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