diebstahlschutz
: Räder in Ketten

Gute Schlösser, schlechte Schlösser

Die Kriminalpolizei differenziert zwischen Gelegenheitsdiebstahl, „normalem“ und organisiertem Diebstahl sowie der Beschaffungskriminalität. Radler differenzieren zwischen guten und schlechten Schlössern. Das Rahmen- oder Schwenkbügelschloss ist die am einfachsten zu überwindende Sicherung. Die meist serienmäßig fest am Rahmen eingebauten Schlösser, die das Hinterrad blockieren, sind sogar ohne Werkzeug zu knacken. Die Lösung reicht also höchstens zum Brötchenholen. Stabilere Varianten sind ab 35 Mark erhältlich.

Wer sein Rad länger unbeaufsichtigt lässt, sollte es an einem festen Gegenstand festschließen. Das Schloss sollte Rahmen, Vorderrad und notfalls Baum umschließen können. Die preisgünstigen Seil- oder Kabelschlösser – gibt es manchmal sogar bei Aldi – sind hierfür geeignet. Die kunstoffummantelten, oftmals spiralisierten Stahlseile sind bis zu 1,80 Meter lang und problemlos transportierbar. Leider sind sie auch ebenso problemlos durchzuschneiden. Als Zusatzsicherung sind sie trotzdem nicht schlecht.

Der König der Fahrradschlösser ist das Bügelschloss: Es besteht aus einem U-förmigen Bügel aus gehärtetem Stahl, dessen offene Enden mit dem Schlosskörper verbunden werden. Das Metall ist weitgehend resistent gegen Bolzenschneider, der hohe Sicherheitsstandard hat mit 50 bis 200 Mark aber auch seinen Preis. Hinzu kommt: Der Bügel ist für Laternenpfähle meist zu eng.

Als Alternative bieten sich daher speziell verstärkte Kabelschlösser an: Für den gleichen Preis erhält man eine Kombination aus extrem dicken Stahlseilen und Hülsen, Drahtgeflecht und zäher Kunststoffummantelung. Auch hier haben Bolzenschneider keine Chance, zugleich ist das Schloss lang genug für die Laterne.

Für Klassikliebhaber gibt es noch simple Kettenschlösser. Die Rasselteile verfügen über gehärtete Kettenglieder, lassen sich aber nur unbequem mitführen; am besten um die Sattelstütze wickeln. Der letzte Schrei sind Schlösser mit Alarmanlage, angeboten u. a. von Ventura. Bei Bewegungen wird der potenzielle Dieb mit 100 Dezibel penetriert, es kann aber auch unschuldige Hunde und Passanten treffen. MR