Jeder Vierte gefoltert

Berliner Folteropfer-Zentrum kritisiert den Umgang der Gesellschaft mit traumatisierten Flüchtlingen

Das Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer (BZFO) hat erneut scharfe Kritik am Umgang der Gesellschaft mit traumatisierten Flüchtlingen geäußert. Bei über 90 Prozent ihrer Patienten sei der Aufenthaltsstatus nicht gesichert, heißt es in einer Erklärung zum bevorstehenden „Internationalen Tag zur Unterstützung der Folteropfer“.

Die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Flüchtlinge stellten die erreichten Behandlungserfolge immer wieder in Frage, erklärt das Zentrum. Trotz der Antifolterkonvention von 1987 wird in fast 120 Ländern immer noch Folter als Mittel staatlicher Gewalt angewendet.

„Wenig Grund zum Feiern“, sieht das BZFO. Es wird geschätzt, dass jeder vierte Flüchtling, der nach Berlin kommt, in seinem Heimatland Opfer von Folter wurde. Über 400 Menschen wenden sich jährlich an die 26 Mitarbeiter der Einrichtung. Am Montag wird das Zentrum im Klinikum Westend, Spandauer Damm 130, von 14 bis 18 Uhr seine Arbeit vorstellen. Bundespräsident Rau wird sich dort über die Lebenssituation der Patienten informieren. EPD, TAZ