Eine Gartenstadt im toten Lärmdreieck

■ Der größte Wall Bremens macht aus einem Schall-Loch ein grünes Wohngebiet

„Das ist ein totes Gelände, damit können sie nichts machen“, sagt der Kaufmann Klaus Hübotter, Besitzer der Hübotter-Wohnungsbau-GmbH. Und dennoch hat er mit dem Gelände etwas vor: „Gartenstadt Achtern Diek“ ist der Arbeitstitel. Sie wird an der einen Seite von der Autobahn A 27 begrenzt, an der anderen von der Bahnlinie Bremen-Hamburg. Ein Krach-Dreieck also.

Wenn Hübotter daraus eine „Gartenstadt“ machen will, dann benutzt er einen provozierenden Euphemismus. Aber viel lauter als anderswo soll es in dem neuen Wohnungsbaugebiet nicht werden: „Wir haben den höchsten Lärmschutzwall Bremens aufgetragen“, sagt er. Zwölf Meter, also so hoch wie ein vierstöckiges Haus, und einen Kilometer lang ist der Wall, er nimmt 75 Prozent des Lärms weg und soll somit die „Gartenstadt“ abschotten.

Schallgutachter haben den Fall untersucht und sagen: Das geht. Auch heute kann man – der Wall ist fertig – sich in die Mitte des toten Geländes stellen und horchen.

Nun haben die Hübotter-Wohnungsbau und die Bremermann-Bauträgergesellschaft einen Wettbewerb ausgelobt. Architekten sollen ihre Intelligenz und Fantasie einbringen, um das Projekt interessant zu machen. Reihenhäuser, Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser soll es geben. Keine Schallschutz-Wand aus Sozialwohnungen wie am Weidedamm oder in Arsten-Südwest. Bis Ende dieses Monats erwartet Hübotter interessante Angebote, am 7. Juli soll dann im Gästehaus der Universität ein „Kolloquium“ mit den Wettbewerbsteilnehmern stattfinden. „Gartenweg“ und Flo-raallee“ sollen die beiden Straßen heißen, die das Gelände erschließen. Viel Grün, Straßenbäume, Hecken, insbesondere auch auf der großen Wallanlage, sollen dem Namen „Gartenstadt“ dereinst das Provozierende nehmen. K.W.