Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

28 Tage USA 2000, R: Betty Thomas, D: Sandra Bullock, Dominic West, Viggo Mortensen, Steve Buscemi

„Zum Zwangsentzug verurteilt findet sich Gwen (Sandra Bullock) mit Schrecken in einer Reha-Klinik wieder, in der Handys verboten sind und sich die Menschen im Kreis aufstellen und „we got us a higher power“ singen. Mit der Zeit kommt sie zwar ein paar Kindheitserlebnissen auf die Spur, aber so wie die schnippische Heldin gibt auch der Film seine ironische Sicht auf das therapeutische Treiben niemals auf – offenbar ist ihm seine eigene frohe Botschaft vom drogenlosen Glück selbst nicht ganz geheuer.“ (tip) CineStar, UT-Kino

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) MovieScreens Open Air Kino - Wallanlagen, City

American History X USA 1998, R: Tony Kae, D: Edward Norton, Edward Furlong

„Nachdem er zwei Schwarze umgebracht hat, landet ein amerikanischer Skinhead im Gefängnis und wandelt sich zum guten Menschen. Verständnisvoll nähert sich der Film seinem arischen Helden und feiert dabei dessen neonazistische Gewalttaten in erlesener Schwarzweiß-Fotografie und Zeitlupe.“ (tip) City

American Pie USA 1999, R: PaulWitz, D: Jason Bigs, Tara Reid

„Worum geht es in einer High School, wenn gerade mal kein Massenmörder umgeht? Um Sex und den Abschlussball, in dieser Reihenfolge. Kandidat für die abstruseste Sexszene des Jahres: der Geschlechtsverkehr mit einem Apfelkuchen. Sehr absurd.“ (Der Spiegel) MovieScreen Open Air Kino - Wallanlagen

Die amerikanische Jungfrau USA 2000, R: Jean Pierre Marois, D: Mena Suvari, Bob Hoskins

„Na, wenn der deutsche Verleih dieser mittelmäßigen Mediensatire mal nicht auf „American Beauty“ hofft, den letzten Film von Hauptdarstellerin Mena Suvari. Aber warum nicht gleich „American Virgin“?“ (TV-Spielfilm) CineStar

Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitzky, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„Dieser gelungene Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zur dänischen „Nachtwache“ werden. Paula hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von nichts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossin Gretchen hat da ganz andere Ideen – bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen, die da nicht hingehören.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Wallanlagen-Open-air

B

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten -in dem Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) Filmstudio, Ziegelhofkino (Ol)

Better Than Chocolate Kanada 1999, R: Anne Wheeler, D: Wendy Crewson, Karyn Dwyner, Christina Cox / Originalfassung mit Untertiteln

„Wenn Frauen zu sehr lieben: Die neugierige Maggie reibt sich auf zwischen ihrer neuen Freundin Kim, der neurotischen Mutter und ihrem Engagement im Frauenbuchladen. Eine schlecht ausbalancierte Komödie mit Gute-Laune-Message: Frau wird irgendwie glücklich.“ (Der Spiegel) Kino 46

Bishonen/Beauty Hongkong 1998, R: Yonfan, D: Stephen Fung, Daniel Wu / Originalfassung mit Untertiteln

„Schöne Gefühle zwischen schönen jungen Männern. Und trotzdem oder gerade deshalb endet die Hongkong-Schnulze tragisch. Auf Dauer können sie zusammen nicht kommen, der schwärmerisch entflammte Callboy und der attraktive Polizist mit Vergangenheit und ohne Zukunft. Man sieht's tränenden Auges oder mit heimlichen Amüsement. Trash-Fans kommen ebenso auf ihre Kosten wie Liebhaber exotischen Kitsches.“ (tip) Kino 46

Blues Brothers USA 1980, R: John Landis, D: John Belushi, Dan Akroyd, James Brown, Aretha Franklin

„Dies ist ein Momument von Verschwendung, Lärm und missgeleiteter Coolness, aber der Film hat auch seine sympathisch abgedrehten Momente. Er hat nur ein Tempo - halsbrecherisch - und er erlaubt dem Publikum weder zu atmen, noch sich auszuruhen oder Interesse an irgendwem und irgendwas zu entwickeln.“ (James Monaco) MovieScreens Open Air Kino - Wallanlagen

Boogie Nights USA 1997, R: Paul Thomas Anderson, D: Burt Reynolds, Julianne Moore

Der zweite Film des Regisseurs von „Magnolia“ ist ein nahezu keuscher Film über die Pornoindustrie. Ohne moralisch zu bewerten, stellt uns der Film einen Pornoproduzenten im Kalifornien der 70er Jahre, seine Stars und Mitarbeiter als eine erstaunlich liebenswerte Ersatzfamlie vor und weitet den Film dabei schnell zu einem gesellschaftlichen Panorama aus, das ähnlich episch und ambitioniert wirkt wie Robert Altmans „Nashville“. (hip) City

The Brandon Teena Story USA 1997, R: Susan Muska / Originalfassung ohne Untertitel

"Der Dokumentarfilm recherchiert akribisch den Mord an einer Transvestitin am Silvestertag 1993. In einem Provinzkaff, an dem die Gender-Debatte vorbeigegangen sein muss, lebte und lachte Tina Brandon als Mann und starb als vergewaltigte Frau.“ (taz) Kino 46

Braveheart USA 1995, R: Mel Gibson, D: Mel Gibson, Sophie Marceau

„Gibsons brillante Idee war es, die epischen Qualitäten des schottischen Nationalmythos voll auszuspielen, und all dem einen zeitgenössischen, schwungvollen Kick zu geben. So ist „Braveheart“ auch ein explosiver Actionfilm. Man sollte ihn erst gar nicht mit solchen historischen Dramen wie „Rob Roy“ sondern mit „Stirb Langsam“ vergleichen.“ (New York Times) City

Die Brücke von Ambreville Frankreich 1999, R: Gérard Depardieu, D: Gérard Depardieu, Carole Bouquet

„Es ist zum Heulen. Da kommt der geplagte Ehemann nach einer Woche auf dem Bau nach Hause und muss feststellen, dass die Ehefrau seine geliebten Tomatenpflanzen vertrocknen ließ. Die Metaphorik spricht für sich. Ehefrau Mina ist dermaßen beschäftigt, ihren weltmännischen Liebhaber Matthias mit Liebe zu überschütten, dass die Ehe mit George längst verdorrt ist. Aber es wird nicht nur durch die Blume gesprochen: Auch sonst reden die drei Akteure, ohne Luft zu holen. Überraschungen gibt es bei dieser Ménage-à-trois nicht – außer der, dass Depardieu seinem Nebenbuhler keins auf die Nase gibt. Vorbei die Zeiten, da er als „Cyrano von Bergerac“ mit spitzer Zunge ein Feuerwerk der Dichtkunst und Liebesromantik beschwor und damit jeden Gegner verstummen ließ. In seiner zweiten Regiearbeit kommt Depardieu über bedeutungsschwangere Worthülsen nicht hinaus.“ (Cinema) Cinema

C

Citizen Kane USA 1941, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Joseph Cotton

„Wir lieben diesen Film abgöttisch, weil er so vollständig ist - psychologisch, sozial, poetisch, dramatisch, komisch, grotesk. „Kane“ demonstriert zugleich den Willen zur Macht und macht sich darüber lustig: Er ist eine Hymne auf die Jugend und eine Meditation über das Altern, eine Studie der Eitelkeit allen Ehrgeizes und ein Gedicht über der Verfall. Und unter all dem eine Reflexion über die Einsamkeit von außergewöhnlichen Menschen, über Genies oder Monsters, monströse Genies.“ (Francois Truffaut) City

Crazy Deutschland 2000, D: Hans-Christian Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schilling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler: Das Romandebüt des damals 17-jährigen Benjamin Lebert war ein Überraschungserfolg. Und auch der Film ist eine Überraschung – weil er souverän mit der Vorlage umgeht, ohne sie zu verfälschen, weil er Bilder für Stimmungen findet und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zur Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol), Passage (Del)

D

Den Einen oder Keinen USA 2000, R: Kris Isacsson, D: Freddie Prinze Jr., Julia Stiles

„Liebe auf den ersten Blick – das erleben Al und Imogen. Aber wie es sich für eine romantische Collegekomödie gehört, gibt's genügend Wendungen bis zum selbstverständlichen Happy End. Nett, süß und harmlos.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Dogma USA 1999, R: Kevin Smith, D: Ben Affleck, Matt Damon, Linda Fiorentino

„Katholiken wollten den Verleih verhindern. Verständlich, denn der neue Film von Smith ist ein kleiner Geniestreich: Zwei verbannte Engel wollen zurück ins Paradies, die letzte Nachfahrin von Maria und Joseph soll das verhindern. Doch die Gläubigen müssen sich nicht grämen - Smith geht mit den himmlischen Heerscharen respektvoll um.“ (Der Spiegel) City

Doppelmord USA 1999, R: Bruce Beresford, D: Ashley Judd, Tommy Lee Jones

„Sechs Jahre hat Libby unschuldig im Gefängnis gesessen, weil ihr Mann seine eigene Ermordung vorgetäuscht hatte. Da man für ein Verbrechen in den USA nur einmal verurteilt werden kann, kann sie nun den Gatten killen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Wenn Frauen hassen, ist eigentlich schon die Grundlage für einen soliden Thriller gegeben. Doch „Doppelmord“ bringt nicht einmal den halben Kick. Der Rachefeldzug der Witwe in spe ist so lustlos inszeniert, dass bei jeder Wendung nur die Drehbuchseiten rascheln, wo die Spannung knistern sollte.“ (TV-Spielfilm) Cinestar

Double Jeopardy USA 1999, R: Bruce Beresford, D: Ashley Judd, Tommy Lee Jones / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Doppelmord“. Kurzverriss siehe oben. CimemaxX

Drive Me Crazy USA 1999, R: John Schultz, D: Melissa Joan Hart, Adrian Grenier

„Obwohl an einer High School unter Teenagern spielend, hat „Drive Me Crazy“ rein gar nichts mit den üblichen Scharf-auf's-erste-Mal-Plotten gemein. Statt dessen erzählt die intelligent inszenierte Komödie von der Persönlichkeitsfindung Jugendlicher.“ (tip) UT-Kinocenter

Durchgeknallt USA 1999, R: James Mangold, D: Winona Ryder, Angelina Jolie

„Basierend auf Susanna Kaysens autobiografischem Roman „Girls, Interrupted“ erzählt der Film von einigen Mädchen, die Ende der sechziger Jahre in einer Anstalt für geistig Verwirrte landen. Die damalige Wirklichkeit, in der die Grenzen zwischen normalem und gestörtem Verhalten verschwammen, bleibt weitgehend außen vor. Regisseur und Drehbuchautor Mangold konzentriert sich auf das Innenleben des Sanatoriums und seiner Insassen. Dabei spielt die berückend vulgäre und laszive Angelica Jolie, die den anderen Mädchen die Wahrheit ins Gesicht schleudert, Winona Ryder locker an die Zellenwand.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

E

East is East England 1999, R: Damien O'Donnell, D: Om Puri, Linda Basset

„Und wieder eine von diesen grandios cleveren Polit-Komödien, wie sie nur die Briten basteln können. Erzählt wird die Geschichte einer pakistanisch-britischen Familie, die im Manchester der 70er Jahre lebt. Da ist Vater George, ein sturer Traditionalist und Hardcore-Muslim. Mamma Ella, seine zweite Frau, ist eine resolute Engländerin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Außerdem: die sieben Kinder zwischen Familensinn und dem Sog der Swinging Seventies. Bei aller Komik ist in diesem bewegenden Comedy-Drama jede Figur mit einem plausiblen Psychogramm ausgestattet. Selbst das Verhalten des Vaters ist zu verstehen, der auf seine einfältige Weise nur das Beste für seine Familie will, mit seiner Sturheit indes genau das Gegenteil erreicht.“ (Bremer) Cinema

Ein Date zu dritt USA 1999, R: Damon Santostefano, D: Matthew Perry, Neve Campbell

„Weil ein reicher Schmierlappen den Architekten Oscar für schwul hält, vertraut er ihm seine bildhübsche Geliebte an. Natürlich verlieben sich die beiden ineinander. Klischeehafte, aber charmante Dreieckskomödie.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar

Eine pornografische Beziehung Belgien/Frankreich, Luxemburg 1999, R: Frédéric Fonteyne, D: Nathalie Baye, Sergi Lopez

„Spanner seien gewarnt: in diesem Film gibt's keine Pornografie zu sehen. Regisseur Frédéric Fonteyne erzählt von flüchtigen Begegnungen, aufkeimenden Gefühlen und Erinnerungen an eine nicht gelebte Liebe: Eine Kontaktanzeige in einem Sexmagazin, ein Mann und eine Frau treffen sich in einem Cafe. Man kommt schnell zur Sache. Doch dann schleicht sich plötzlich Liebe ins Spiel, leise, zurückhaltend, etwas ungelenk. Fazinierend fächert Fonteyne seine Beziehungsgeschichte auf, die sich nicht so sehr über Worte, sondern über die Blicke, die Gesten, den Ausdruck auf den Gesichtern der Figuren entfaltet. Seine Absicht liegt in der Intensität des Augenblicks – dabei wenig zu zeigen und viel zu sagen.“ (Bremer) City

Ein Herz und eine Kanone USA 2000, R: Eric Blakeney, D: Liam Neeson, Sandra Bullock

„Ein Drogenfahnder, der als Undercover-Agent in der New Yorker Dealer-Szene tätig ist, bekommt es angesichts eines bevorstehenden großen Handels mit der Angst zu tun. In einer Selbsthilfegruppe und bei einer Krankenschwester, in die er sich verliebt, sucht er Hilfe. Doch auch die Gangster haben Probleme: Ihr Boss träumt davon, lieber Tomaten zu züchten statt sich gegen seine Frau oder lästige Geschäftspartner durchzusetzten. Eine mit wenig Aufwand produzierte Komödie, die Motive und Stereotypen des Gangsterfilms persifliert. Trotz der nicht ganz neuen Grundidee über weite Stecken vor allem wegen der Darsteller amüsant.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) CinemaxX, UT-Kino, Ziegelhof-Kino (Ol)

Est-Ouest - Eine Liebe in Russland Frankreich/Russland/Bulgarien 1999, R: Régis Wargnier, D: Sandrine Bonnaire, Oleg Menschikow, Catherine Deneuve

„Regisseur Régis Wargnier, Spezialist für große französische Frauenschicksale vor großer zeitgeschichtlicher Kulisse („Indochina“, „Eine französische Frau“), wartet mit einem neuen Melodram auf: Es erzählt, 1946 beginnend, wie eine tapfere, junge und schöne Französin aus Liebe zu einem Russen durch die Höllen des Stalinismus geht und am Ende gerettet wird, indem der Mann, den sie liebt, sich für sie opfert. Wie immer bei Wargnier wird das mit Aufwand und besten Zutaten aufgetischt, Sandrine Bonnaire ist eine Heroine ohne falschen Kitsch und erfährt noblen Beistand durch Oleg Menschikow und Catherine Deneuve.“ (Der Spiegel) Gondel

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Die Flintstones in Viva Rock Vegas USA 2000, R: Brian Levant, D: Michael Addy, Joan Collins

„Als wäre der Pop-Klamauk der „Flintstones“ nicht schon 1994 steinzeitlich genug gewesen, ist dieser Nachfolger, in dem Fred Feuerstein und Wilma zueinander finden, noch gröber gemeißelt. Zum Discount-Humor gibt's eine Discount-Besetzung: Der Dicke aus „Ganz oder gar nicht“ statt John Goodman und Joan Collins statt Liz Taylor. Knallig ausgestatteter Trash für kindliche Gemüter.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Wall-Kino (Ol)

Freiheit in die Welt Bremen 2000, R: Ulrike Westermann

„Warum sie Blumen auf dem Tisch stehen habe, wenn sie diese sowieso nicht sehen könne, wurde Frau Kaivers einmal gefragt. Fredericke Kaivers ist Rehabilitationslehrerin für Blinde und Sehgeschädigte, Joachim Steinbrück arbeitet als Richter am Arbeitsgericht und beide sind blind. Während die Kamera den Eheleuten auf eine Italienreise folgt, erzählen sie von ihrem Alltag und ihren Befindlichkeiten . Der Film ist ein Versuch, einen blindengerechten Film möglichst ohne Verwendung von Audiodescriptionen zu schaffen. Der Schnitt orientiert sich daher stark an der Tonebene.“ (Pressetext) Kino 46

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City, Lindenhof (Wildeshausen)

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crove, Joaquin Phoenix, Oliver Reed

„Ridley Scott („Alien“, „Blade Runner“) reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet – radikaler hätte die Neudefinition von „Ben Hur“ & Co. nicht ausfallen können. Die mitreißende Inszenierung imponiert, als hätte Oliver Stone mit High-Tech-Ausrüstung die vergangene Welt Roms mit Computeranimation zum Leben erweckt. Treffend mit Stars besetzt, fehlt dem Power-Epos nichts zum reinrassigen Kassenmagneten.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Good Vibrations – Sex vom anderen Stern USA 2000, R: Mike Nichols, D: Garry Shandling, Annette Benning, John Goodman

„Im Auftrag eines intergalaktischen Despoten wird ein Außerirdischer nach Phoenix entsandt, um eine Erdenfrau zu schwängern. Seine lautstarke Penisprothese steht dem Auftrag zunächst im Weg. Die pubertäre Handlung gibt die Grundlage für eine nur selten spaßige Sexklamotte ab. Zwar sind einige Gags durchaus gelungen, unterm Strich aber ist der Film lediglich die aufwendige Bebilderung eines Herrenwitzes.“ (filmdienst) UT-Kinocenter

Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inszenierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) City, Apollo (Whv)

The Green Mile USA 1999, R: Frank Darabont, D: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan

„Zum dritten Mal nacheinander verfilmt Frank Darabont eine Stoff von Stephen King. So imposant, wie ihm „Die Verurteilten“ gelang, ging „The Green Mile“ daneben. Drei Stunden lang poliert er die Heiligenscheine seiner Helden.“ (Der Spiegel) City, Lin,den,hof (Wildeshausen)

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

High Fidelity USA/Großbritannien 2000, R: Stephen Frears, D: John Cussack, Joan Cusack, Catherine Zeta-Jones

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) Schauburg, Open-air-Wallanlagen

L

La Ardilla roja (Das rote Eichhörnchen) Spanien 1993, R: Julio Medem, D: Nacho Novo, Emma Suarez

„Eine eigenwillige Liebesgeschichte um einen Musiker, privat und beruflich in einer Pechsträhne, der einem hübschen jungen Unfallopfer ohne Erinnerung vortäuscht, sie hätten schon jahrelang ein Verhältnis miteinander. Die Frau geht darauf ein, obwohl ihre Amnesie nicht so lange vorhält, wie er glaubt. Der poetische, aber auch dramatische, mit Träumen und Symbolen durchsetzte, ansprechend inszenierte und gespielte Film behandelt ein bekanntes Thema in origineller Form: Beziehungsschwierigkeiten und Machtkämpfe zwischen Männern und Frauen.“ (multimedia) Kino 46

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Lebenslänglich USA 1999, R: Ted Demme, D: Eddie Murphy, Martin Lawrence

„Life“ so der Originaltitel von Ted Demmes Buddy-Komödie, bedeutet tatsächlich „Lebenslänglich“: Eddie Murphy und Martin Lawrence spielen zwei schwarze Schwerenöter der Prohibitionszeit, die nach einer Pechsträne in einem Gefängnis in Mississippi landen. Das Leben zwischen verwegenen Ausbruchsplänen und häuslichen Anwandlungen hinter Gittern zeigt die schwarzen Paradekomiker als unerschöpfliche Energiequellen der Identität – sie verwandeln jede Demütigung in einen Witz.“ (tip) CineStar

Leben und Lieben und L.A. USA 1998, R: Willard Carroll, D: Angelina Jolie, Gillan Anderson, Sean Connery

„Ein Ehepaar in der Krise nach 40 Jahren, eine Mutter und ihr an Aids sterbender Sohn, eine Frau, die sich nicht auf echte Gefühle einlassen kann. Der Film folgt mehreren Paaren und ihren Problemen mit Beziehungen, der Liebe und dem Leben. Der Vergleich zu Robert Altmans „Short Cuts“ drängt sich auf und ist wie beim ebenfalls in L..A. angesiedelten „Magnolia“ nicht wirklich passend. Wenn überhaupt, dann ist dieser witzige und ein wenig sentimentale Film eine Art „Short Cuts Light“ - und das ist positiv gemeint.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Casablanca (Ol)

Lola rennt Deutschland 1998, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Joachim Krol

„Tykwer ist zur Zeit der innovativste und mutigste deutsche Filmemacher. Ähnlich wie z.B. Oliver Stone nutzt er alle Möglichkeiten des Mediums, mischt Zeichentrick und Handkamera, wilde Schnitte und sogar Polaroids zu einem atemberaubenden Genremix. Die Besetzung ist ein Glücksgriff, die Musik ein Hit.“ (TV-Spielfilm) MovieScreens Open Air Kino, Wallanlagen

M

Das Märchen von Hans und Marie CSSR 1980, R: Karel Zeman

„In Anlehnung an eine klassische böhmische Sage wird von den Abenteuern eines Dorfburschen erzählt, der sich die Liebe einer jungen Fee in Menschengestalt verdienen muss. Auf seiner gefahrvollen Wanderung wird er von drei kleinen Kobolden begleitet. Ein in eigenwilliger Technik kompilierter Trickfilm, der räumliche Kulissen, reale Versatzstücke, Puppen und Zeichnungen zu einer poetischen Einheit verbindet. Kindgerechte Unterhaltung. die durch ihre Phantasie und Form auch Erwachsene anspricht.“ (Lexikon des internatioanlen Films) Kino 46

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert. „Magnolia“ ist eine einzige, monumentale Parallelmontage von verschiedenen Erzählsträngen: ein überschwänglich ehrgeiziger Film, der einem ins Auge springt und kein Risiko scheut. „Magnolia“ spielt im San Fernado Valley, dem globalen größten Zentrum der Entertainmentindustrie. Anderson siedelt seine Dramen in den Kreisen der Showmaster, TV-Produzenten, Wunderkinder und Fernsehgurus an, und so bietet sein Film auch eine Innensicht in diese Welt der professionellen Verführer. Ein Seminar für Möchtegerne-Machos gerät etwa dadurch aus allen Fugen, dass dem Einpeitscher in der Pause vor laufender Kamera seine Lebenslügen aufgetischt werden. Tom Cruise spielt ihn als einen durch und durch widerlichen Menschen. So gut sah man ihn bisher noch nie. (hip) Filmstudio

Manila Deutschland 1999, R: Romuald Karmakar, D: Jürgen Vogel, Manfred Zapatka, Martin Semmelrogge

„Auf dem Flughafen von Manila warten Reisende auf ihren Rückflug nach Frankfurt, der Start verzögert sich. Karmakar inszeniert mit seinem ungeduldigen Ensemble eine Oper fast ohne Musik und sammelt Anekdotisches bei Sextouristen, Bordellkönigen und roh skizzierten Frauenfiguren auf. Doch Aktion mündet unfreiwillig in grotesken Höhepunkten, die in der Opernmetapher angelegten Bezüge führen ins Leere, und Spannung verpufft lange vor ihrem anvisierten Höhepunkt.“ (tip) Filmstudio, Casablanca (Ol)

Matrix

USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City, Wall-Kin,o (Ol)

The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis

„Das Million Dollar Hotel in Los Angeles ist Zuflucht für Außenseiter aller Art. Als der Junkie Izzi vom Hoteldach fällt, nimmt das FBI die Ermittlungen auf. Im Mittelpunkt steht allerdings die Liebesgeschichte zwischen Tom und Elois, die im größten Elend ihr Glück finden und dabei selbst den knochenharten FBI-Mann Skinner erweichen. Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) City

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglaten Werbeclipstil. Wer nun glaubt, Actionmaestro John Woo forciert die Action, übersieht die lähmende Liebesgeschichte. Nach esoterischem Score, hektischer Montage und zweifelhafter Logik findet Woo erst im Finale zur Kinetikexplosion, die seinen einstigen Stil dermaßen vermissen lässt, dass auch Michael Bay (“Armageddon“) dieses kalkulierte Fun-Generation-Machwerk hätte inszenieren können. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling, die nur auf Schauwerte baut. Kurzum: Millionerfolg garantiert.“ (film.de) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kin,o (Ol), Lindenhof (Wildeshausen)

Der Mondmann USA 1999, R: Milos Forman, D: Jim Carrey, Danny de Vito, Courtney Love

Der TV-Entertainer Andy Kaufmann quälte gerne sein Publikum, und schien es fast zu genießen, wenn es ihn schließlich hasste: Ihm ging es um die Intensität des erzeugten Gefühls, und ob dies nun positiv oder negativ war, war ihm letztlich egal. In „The Man on the Moon“ lernen wir einen Mann kennen, der (so Bert Brecht über Karl Valentin) „keine Witze machte, sondern ein Witz war.“ Ein faszinierender Film über einen Menschen, der buchstäblich bis ins Grab hinein versuchte, die Provokation zu einer Kunstform zu entwickeln. (hip) City

P

Pokémon – Der Film Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Einer Welt, in der Menschen und Pokémon, putzige Fabelwesen, friedlich miteinander leben, droht die Vernichtung durch ein mittels Gen-Manipulation künstlich hergestelltes Pokémon, das seine unbesiegbaren Kräfte erst beherrscht, als es erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man friedlich und schöpferisch umzugehen hat. Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrick-Abenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar

R

The Rocky Horror Picture Show Großbritannien 1975, R: Jim Sharman, D: Jim Curry, Susan Sarandon

“Die unangefochtene Königin unter den Mitternachtsfilmen, eines der merkwürdigsten Phänomen des Kinos. Über diesen Film kann man gar nicht reden, ohne auf seine Fans einzugehen. Denn diesen haben ihn von einer nicht weiter aufregenden Horror-Science-Fiction-Parodie in eine legendäre, unterhaltsame Multi-Media-Show verwandelt.“ (Danny Peary) MovieScreen Open Air Kino - Wallanlagen

Romance Frankreich 1998, R: Catharine Breillat, D: Caroline Ducey, Dagamore Stevéverin, Rocco Siffredi

„Dass der eregierte Penis des Porno-Mimen Siffredi zu sehen ist, macht den Film nicht zum Porno, er stellt allenfalls einen Tabubruch dar. „Romance“ ist ein weiblich-vergeistigter Blick auf die Liebe ohne Liebe, ohne Romantik, ohne Umschweife. Die Männer erfüllen nur einen Zweck, Frau ist komplex, kein Objekt, kein Opfer. Man muss die Theorien, deren Vermittlung Breillat wichtiger scheint als eine spannende Inszenierung, oder die extremen gynäkologischen Bilder nicht gutheißen, um den Film interessant zu finden. Aber man muss wohl zumindest eine feminine Seite besitzen, um ihn zu verstehen oder zu mögen.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

Romeo Must Die USA 2000, R: Andrzey Bartkowiak, D: Jet Li, Aaliyah

„Modische Actionware in zeitgemäßem Hochglanzlook, die sehr auf zeitgemäße Unterhaltung zugeschnitten ist. Kung-Fu-Düse Jet Li legt bei seinen Verrenkungskünsten den turbulenten Jackie-Chan-Gang ein. Nach Shakesspeare sucht man bedauerlicherweise vergebens, sogar die Romanze zwischen Li und R'n'B-Beauty Aaliyah ist kurz angebunden, Bahn frei also für Humor und originelle Action ohne sonderlichen Tiefgang. Wegen der schwachen Handlung ist der flotte Spaß gleich nach dem Kinobesuch bereits wieder vergessen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Gloria (Del)

S

Schnee, der auf Zedern fällt USA 1999, R: Scott Hicks, D: Ethan Hawke, Youki Kudoh

„Halbgare Literaturverfilmung, die einmal mehr versucht, dem Politischen mit dem banalen Privaten beizukommen, das heißt hier mit der Geschichte von Ishmael und Hatsiue, die durch die Weltläufe tragisch entzweit werden.“ (tip) City

Schwarze Katze, weißer Kater Deutschland 1998, R: Emir Kusturica, D: Bajram Severdzan

„Einen Spaß wollte Emir Kusturica sich und seinen Zuschauern machen, und so ist hier alles ohne tiefschürfende Aussage auf die Lacher und pittoresken Details angelegt. Strenge Kritiker werfen ihm dies natürlich auch ganz schnell vor, aber warum soll er nicht mal mit all seinem filmischen Können und der Liebe zu grotesken Figuren, die ihn schon immer auszeichnete, einen Zigeunerschwank inszenieren? (hip) City

Scream USA 1995, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

Zum Filmstart von „Scream 3“ kann man jetzt auch noch mal beim Original schreien. City

Scream 2 USA 1997, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

Zum Filmstart von „Scream 3“ kann man jetzt auch noch mal bei der ersten Fortsetzung schreien. City

Scream 3 USA 1999, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

"Am Set zum Film „Stab 3“, einem Film im Film, tauchen plötzlich echte Leichen auf. Die alten Bekannten Gale, Fewey und Sidney reisen an, um bei der Aufklärung der Verbrechen zu helfen, die wieder der schwarzgewandete Messer-Mörder begangen hat. Kurz: „Scream“ zum Dritten, doch die Filmfiguren sind keinen Deut besser geworden. Noch immer wissen sie nicht, dass der Keller das tödlichste Versteck überhaupt ist. Und nach wie vor finden wir Zuschauer das mörderisch unterhaltsam. Was will man mehr?“ (Zoom) CineStar, CinemaxX, UT-Kino, Gloria (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

The Sixth Sense USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette

„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen.“ (tip) City

Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Christina Ricci

„Der exzentrische Tim Burton hat sich diesmal der knapp 200 Jhre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verarbeitet.“ (tip) City, Casablanca (Ol)

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

"Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach.“ (TV-spielfilm) City

Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar

Sunshine Ungarn/Deutschland 1999, R: István Szabó, D: Ralph Fiennes, Moly Parker

„Drei Generationen einer Familie. Die zunächst wohlhabenden jüdischen Sonnenscheins werden zum Spielball der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Für den mitreißenden Anspruch eines David Lean reicht es nicht, für ein ordentliches, aber entschieden zu langes Jahrhundertportrait aus Sicht einer Familie aber immerhin.“ (film.de) City

T

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthoy Mighella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum noch einmal zu sehen bekommen. Der Film basiert auf Patricia Highsmiths Geschichte, die eine Reihe von Romanen mit dem Helden Ripley auslöste: einem Mann, der heilos böse ist, aber zugleich auch charmant und intelligent.“ (Roger Ebert) City

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: Jun Falkenstein

„A.A. Milnes Bücher über Winnie Puuh, seinen Gefährten Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald verkauften sich seit 1926 in mehr als 30 Ländern über 45 Millionen Mal. 1966 machte Disney den gelben Bären erstmals zum Kinostar und schickt ihn nun, 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer, zurück auf die Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

Turbulenzen USA 1999, R: Mike Newell, D: John Cussack, Billy Bob Thornton, Cate Blanchett

"Ober-Fluglotse Nick riskiert Ehefrau und Job, nur um sich gegenüber dem Neuzugang Russell als Alphatierchen zu behaupten. Allerdings sind Nicks Niederlagen weitgehend vorhersehbar, weil der Herausforderer eine Kreuzung aus Camel-Mann und Castaneda ist. Ob die hier hochgehaltenen Männerbilder ironisch gemeint sind, darüber lässt sich allerdings streiten. Schade auch, dass der Wettkampf sich bald auf das Abwerben der Ehefrauen beschränkt, während das lustige Fluglotsenmilieu, in dem alle auf ihren endgültigen Nervenzusammenbruch sparen, aus dem Blick gerät.“ (tip) CimemaxX

Tuvalu Deutschland 1999, R: Veit Helmer, Chulpan Hamatova, Philippe Clay

„In einem surreal anmutenden Niemandsland ist ein heruntergekommenes altes Bad die bedrohte Heimstatt einiger Menschen geworden, die dem Zerfall des Gebäudes, aber auch der Gewissenlosigkeit ihrer korrupten Widersacher Einfallsreichtum und utopische Tatkraft entgegen setzten. Ein detailverliebter, fantasiereicher Bilderkosmos, gespeist aus zahlreichen Wurzeln der Filmgeschichte. Konzipiert als turbulent-poetisches Traumgespinst, wird das moderne Märchen fast ohne Worte erzählt und bereichtert durch skurrile Figuren, bizarre Dekors und eine auch in der Farbgebung faszinierende Bildgestaltung, was den Film zu einem Augen- und Ohrenschmaus macht.“ (filmdienst) Schauburg

U

Die Unberührbare Deutschland 1999, R: Oskar Roehler, D: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmin Tabatabai

„Mit dem Fall der Mauer bricht für die Münchner Schriftstellerin Hanna Falders eine Welt zusammen. In ihren Büchern tritt sie für die Werte des Sozialismus ein, in der Realität shoppt sie bei Dior. Hanna macht sich auf den Weg nach Berlin. Sie ist eine Getriebene, alkohol- und tablettensüchtig, monomanisch – und dennoch eine Frau, die man auf Anhieb liebt und versteht. Ein Film, in dessen stilisierten Schwarzweiß-Einstellungen Einsamkeit und Verzweiflung zu abstrakten Bildern unendlicher (Sehn-)Sucht gerinnen, und der gleichzeitig ganz hart am Leben balanciert. Die Autorin Gisela Elsner, das Vorbild für Hanna Flanders, war Oscar Roehlers Mutter.“ (tip) Atlantis, Casablanca (Ol)

W

Der Wind wird uns tragen Frankreich/Iran 1999, R: Abbas Kiarostami, D: Bahaz Dourani / Originalfassung mit deutschen Untertiteln

„Ein Journalist reist in ein kleines abgelegendes Bergdorf. Eine alte Frau liegt dort im Sterben, er will die streng ritualisierte Beerdigungszeremonie dokumentieren. Wieder bildet bei Kiarostami der Tod den Rahmen, um vom Leben zu erzählen. Am ehesten lässt sich der Film mit einem Gedicht vergleichen, wobei das Warten des Fremden zum Leitmotiv wird.“ (tip) Cinema

Z

Zugvögel Deutschland 1997, R: Peter Lichtefeld, D: Joachim Krol, Outi Mäenpää, Peter Lohmeyer

„Ein anrührendes, unterhaltsames Road- oder vielmehr Railroadmovie. Leichthändig verschränkt sich hier eine Liebesgeschichte, zwei Kriminalhandlungen und eine einfache Fortbewegung. Hannes hat Sonderurlaub genommen, um in Nordlappland an der Europameisterschaft der Fahrplanexperten teilzunhmen. Aber daheim ist sein Chef ermordet worden, und alle Indizen deuten auf ihn als Täter.“ (epd-film) City