Ein Herz und eine Kanone

USA 2000, Regie: Eric Blakeney; mit Liam Neeson, Oliver Platt, Sandra Bullock u.a.; 102 Min.

Eine ausgelassene Gangsterkomödie in der ein Cop nicht nur die Nerven verliert. Denn Mafiosi, die über ihre seelischen Störungen auf der Psychiater-Couch lamentieren, hatten wir in der letzten Zeit schon häufiger im Kino. “Reine Nervensache“ zum Beispiel und im Fernsehen beglücken uns schon seit Wochen die ausgezeichneten „Sopranos“ mit ihren Problemen.

Hier ist nun die Gegenseite an der Reihe: Der altgediente Undercover- Drogenfahnder Charlie Mayo (Liam Neeson) hat sich jüngst vom Supercop in ein quirliges Nervenbündel verwandelt, denn bei seinem letzten Einsatz ist Charlie aufgeflogen und nur deshalb nicht sadistisch gemeuchelt worden, weil ihn das FBI in allerletzter Minute freigeschossen hat. Seither leidet Charlie allerdings an Alpträumen und Angstattacken, doch die größte Peinlichkeit sind seine vegetativen Störungen, die sich in permanenter Furzerei entladen. Eigentlich ist Charlie also reif für den Ruhestand, doch sein Traum von der einsamen Insel muss warten, weil seine Vorgesetzten wollen, dass er noch einen letzten, monatelang akribisch vorbereiteten Undercover-Job durchzieht und dabei einen kolumbianischen Dealer und den psychopathischen Mafioso Fulvio (Oliver Platt) ans Messer liefert. Ein Seelenklemptner kann Charlie nicht von seinen Leiden befreien, die verordneten Psychopharmaka bringen ihn nur permanent zum Einschlafen, erst ein Einlauf von Sandra Bullock als helfende Krankenschwester bringt Erleichterung (was für ein Einfall)...

Liam Neeson ausnahmsweise in einer komischen Rolle, wenn man Blähungen, Fürze und Einläufe lustig findet. Kein Zweifel, das amerikanische „Dumm-und-dümmer“-Kino färbt nun auch auf Schauspieler ab, von denen man das niemals erwartet hätte. Was solls, uns bleiben ja immer noch das sonntägliche Rendevous mit Tony Sopranos und seinen Jungs.

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