leben in funnyland
: YVES EIGENRAUCH über urlaub und frank de boer

nicht alleine zu sein, tut gut

ich stehe auf fußballer. sie sind einfach cool. manchmal! nicht nur edgar mit seiner orangefarbenen brille. auch die einfach denkenden. auf mich. die sommerpause ist unsere urlaubszeit. hin und wieder soll es sich ergeben, dass wir während dieser zeit eine auslandsreise unternehmen. um uns zu verständigen, versuchen wir dann, englisch zu sprechen.

maren und claus sind glücklich. heute morgen lagen sie in trauter zweisamkeit nebeneinander. erst im bett ihres bungalows, vormittags dann auf den liegen am strand. wollte diese schöne zeit doch niemals enden. eng umschlungen küssten sie sich. sag mal, maren, wollen wir nach dem essen noch kurz in die kaffeebar gehen? meinetwegen, süßer! so gingen sie erst zum restaurant (AI), nachfolgend dorthin, wohin sie zu gehen beschlossen hatten.

in dem pavillon ließ es sich aushalten, obwohl ihnen auch hier die hohe luftfeuchtigkeit ein wenig zu schaffen machte. claus hatte nichts dem zufall überlassen wollen. sein stichsicherer ockerfarbener safarianzug sollte ihn vor möglichen moskitoattacken schützen; nicht nur in den abendstunden. erbsenzählerisch, wie er war, trug er den anzug, trotz der hitze, auch tagsüber. jetzt. maren dagegen liebte es leger. ihr olivgrünes, kurzes kleid ließ sie geradezu wie ein teenager wirken, obwohl oder gerade weil sie kurz zuvor dreißig geworden war. sich gegenübersitzend sahen sich sich an, sprachen über die geschehnisse des tages, was denn noch kommen möge. sie erfreuten sich an der weite des meeres, dem schönen wetter, ihrer liebe und sogen alle ihre eindrücke tief in sich hinein, sich wünschend, die zeit möge stehen bleiben. claus trank den kaffee, den er sich gewünscht hatte. maren dagegen begnügte sich damit, eine zigarette zu rauchen. nach einiger zeit bedeuteten sie einander nun aber doch wieder zum strand gehen zu wollen. schön und schöner!

auf dem weg dorthin begegneten ihnen drei menschen. drei einheimische, normal gewachsen (für asiatische verhältnisse) und ohne äußere besonderheiten. in ihrer freundlichen art lächelten die drei den beiden zu, wobei einer im vorrübergehen bemerkte: „see you later!“ von so viel freundlichkeit geradezu überwältigt erwiderte claus: „you me too!“ claus ist fußballer. zugegeben, er erwiderte das nicht, sondern wünschte sich nur, genau dieses erwidert zu haben. voll looc!

na ja, da gibt es noch ein paar dinge, die ich an fußballern gut finde. zum beispiel bei frank de boer. häufig wurde in den letzten tagen sein name erwähnt, und auch ich komme nicht umhin, ihn zu nennen. sie sind, oder können es zumindest sein, vorbilder. was mache ich mir einen kopf, wie scheiße komme ich mir vor, wenn ich beim einkaufen die milch vergesse, zu blöd. wie soll sich erst frank gefühlt haben? ich bin nicht der einzige, der sich scheiße fühlt, ich bin nicht der einzige, der sich gut fühlt. nicht alleine zu sein, tut gut.

oder alessandro. er liefe seit zwei jahren seiner früheren form hinterher, hörte ich sonntag jemanden sagen. lasst uns teilen.

so, nun entschuldigen sie mich bitte. ich muss mir die tränen von der wange wischen. wie früher, am abend des tages vor dem wiederbeginn der schule. wie heute, für italien. alles hat ein ende!

Autorenhinweis:yves eigenrauch, 29, ist angestellter von schalke 04 und findet an fußballern ein paar dinge gut