Im Osten nichts Neues

Konjunktur sorgt für gute Arbeitsmarktzahlen. Seit fünf Jahren niedrigster Juni-Stand. Stillstand im Osten

NÜRNBERG taz ■ Der Arbeitsmarkt präsentiert sich sommerhaft leicht entspannt. Steigende Exporte und die anziehende Inlandsnachfrage haben die Arbeitslosenzahl auf den niedrigsten Juni-Stand seit fünf Jahren gebracht. 3,724 Millionen Menschen sind derzeit ohne Job. Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosenzahl um 64.000.

Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, zeigte sich unzufrieden mit den Arbeitmarktzahlen für den Osten. 16,5 Prozent beträgt dort die Arbeitslosenquote, das entspricht 1,297 Millionen Betroffenen. In Westdeutschland gab es 2,426 Millionen Stellenlose. Die Quote lag dort bei 7,4 Prozent. Insgesamt sank die Arbeitslosenquote binnen Jahresfrist von 10,1 Prozent auf 9,1 Prozent.

Jagoda betonte außerdem, er erwarte für das laufende Jahr weitere Verbesserungen. „Wenn die 9,1 Prozent der beste Wert des Jahres würden, dann wäre ich enttäuscht“, sagte Jagoda. „Doch der Monat der Wahrheit kommt im September.“

Auf dem Lehrstellenmarkt gibt es eine „leichte Entspannung“. Noch fehlen laut Jagoda bundesweit rund 5.000 Ausbildungsplätze. Vor allem die IT-Branche sei jetzt aufgefordert, ihre Zusage zur Schaffung von 40.000 Lehrstellen zu erfüllen.