„Der HSV ist in“

■ 10.000 Fans umjubelten HSV bei Start-Party. Das Buhlen von Bayer Leverkesen um Hans-Jörg Butt ist noch nicht zuende

Fünf Wochen vor dem Start der Fußball-Bundesliga haben 10.000 Fans den Hamburger SV gestern bei seiner offiziellen Saison-Eröffnungsfeier umjubelt. Im inzwischen zu drei Viertel überdachten neuen Volksparkstadion herrschten amerikanische Verhältnisse: Aus einem langen Gummischlauch und von Rauchwolken eingehüllt traten die 32 Spieler des neuen Kaders aufs Feld. Trainer Frank Pagelsdorf stellte die insgesamt zehn Neuzugänge, für die Ablösen von 13 Millionen Mark locker gemacht worden sind, dem Publikum vor. „Der HSV ist in“, urteilte der Coach. Der HSV habe auch bei seinen Eröffnungspartys in den vergangenen drei Jahren eine grandiose Steigerung erlebt.

Nach einer fünftägigen Urlaubs-Verlängerung haben die drei EM- Teilnehmer Hans-Jörg Butt, Thomas Gravesen und Stig Töfting mit diesem Showteil ihren Dienst bei den Hanseaten wieder aufgenommen. Butt, dessen vorzeitiger Wechsel zu Bayer Leverkusen weiter in der Schwebe ist, wurde keine überschwängliche Begrüßung zuteil. In den reduzierten Applaus mischten sich auch Pfiffe. Bei wem der Torwart in der kommenden Saison spielt, hängt offenbar allein davon ab, ob der HSV kurzfristig doch noch einen adäquaten Nachfolger findet. Bayer soll inzwischen bereit sein, die geforderten 12 Millionen Mark Ablöse zu zahlen.

Vorsitzender Werner Hackmann ging am Sonntag allerdings weiterhin davon aus, dass Butt noch ein Jahr bleibt. „Es liegt nicht in meiner Hand. Ich habe keine Probleme mit der Situation und werde mich jetzt in jedem Falle sehr konzentriert auf die neue Saison vorbereiten“, sagte der Keeper.

Im Showspiel der auf zwei Teams aufgeteilten HSV-Spieler siegte „Blau“ gegen „Weiß“ mit 2:0. Die von Borussia Dortmund geholte Neuerwerbung Sergej Barbarez entpuppte sich auf Anhieb als Bereicherung und erzielte das erste Tor. Der Pole Jacek Dembinski, der in Pagelsdorfs Planungen eigentlich keine Rolle mehr spielt, legte nach. Für „Weiß“ verschoss Niko Kovac einen Foulelfmeter. Anschließend präsentierten sich die Spieler auf einer Showbühne.

Vereinschef Hackmann, aus einem Kurzurlaub zurückgekehrt, lud am „Tag der offenen Tür“ für die interessierte Kundschaft zu Führungen durch die Katakomben des kurz vor der Vollendung stehenden Stadions ein. „Alle, die ich getroffen habe, waren hellauf begeistert. Eine rundum gelungene Veranstaltung“, meinte der Vorsitzende. Am Kartenverkauf bildeten sich lange Schlangen. Rund 500 Dauerkarten-Reservierungen vermeldete Hackmann. Der Gesamtabsatz für die neue Serie liegt bereits jetzt bei der bisherigen Rekordzahl aus dem vergangenen Jahr von rund 15.000. lno