Sushi im Aquarium

■ Erste Kieler Museumsnacht bei Cola und Champagner

So ganz hatten die Veranstalter selbst nicht an den Erfolg geglaubt: „Wenn hundert kommen, bin ich schon froh“, hatte Angelika Jenkel von der Kieler Stadtgalerie die Erwartungen gedämpft. Allein zu ihr kamen 600. Die erste Kieler Museumsnacht am Sonnabend lockte mit bunten Rahmenprogrammen, freiem Eintritt und „kulinarischen Darreichungen“ mehrere Tausend Kieler in die 13 Museen der Stadt.

Angelockt werden sollten vor allem die „Museumsmuffel“, wie Ausstellungsmacherin Jenkel erklärt. „Die Museumsnacht ist ein neues Angebot für die Abendgestaltung. Wir wollen die 70 Prozent der Deutschen erreichen, die selten oder nie ins Museum gehen.“ Deshalb überließen die Häuser die Eigenwerbung nicht ihren Exponaten allein. Überall wurde Live-Musik gespielt, Vorträge, Lesungen und Filme sollten mit der Materie der einzelnen Ausstellungen näher vertraut machen.

Selbst an gastronomische Details hatte man gedacht. Im Schifffahrtsmuseum lockten Kieler Sprotten, in der Landesbibliothek Holsteiner Suppe. Die Stadtgalerie servierte, passend zur „American Street Art“-Ausstellung, Coca Cola und Hamburger. Noch mutiger zeigte sich das Aquarium des Instituts für Meereskunde: Zum Champagner reichten die Wissenschaftler ausgerechnet Sushi-Häppchen.

Die Mühe hat offenbar gelohnt. Die meisten Aussteller sprechen von einer großen Resonanz. Im nächsten Jahr müsse das unbedingt wiederholt werden. Auch Michael Gruber vom Meereskundeinstitut ist zufrieden: „Wir hatten mehr als tausend Gäste. Das Sushi war in einer Stunde weg.“ Chris Melzer