beau’s pictures:
: porträts und aktfotos von gerard malanga

Gerard Malanga ist als Gründungsmitglied, Schönling und einflussreicher Kollaborateur in Andy Warhols „Factory“ bekannt geworden. 1966 filmte er mit Warhol 300 Personen, woraus die berühmten „Screen Tests“ (Kulchur Press, 1967) entstanden. 1969 starteten er und Warhol das exklusive Magazin „Interview“.In den 70er-Jahren widmet sich Malanga als Fotograf verstärkt Porträtaufnahmen. Sie dokumentieren die New Yorker Szene von Robert Mapplethorpe bis Amiri Baraka, von Allen Ginsberg (Foto) bis Iggy Pop. Malanga gelingen dabei intime Momente, die, ohne je zu verkitschen, einen poetischen Glanz bewahren.Seit den 80er-Jahren widmet sich Malanga zusehends auch Aktbildern. Schöne „Nudes“ bietet das neue Steidl-

Buch neben den „Screen Tests“ und Charakterstudien. In diesen Fotos beschäftigt er sich auch mit der Götterwelt der Markennamen, wenn er etwa eine junge Frau im weißen Calvin-Klein-Slip masturbieren lässt, während ihr Gesicht unsichtbar bleibt. Vielleicht hat es damit zu tun, dass Malanga neben seiner Liebe zu Celebrities gerne auch die „Outlaws of the Spirit“ porträtiert. Zum Beispiel seinen Freund Ira Cohen, den Dichter, Filmemacher und Fotografen, der gleich dreimal im vorliegenden Band auftaucht. FLORIAN VETSCH

Gerard Malanga: „Screen Tests, Portraits, Nudes 1964 – 1996“ (mit Texten von Peter K. Wehrli, Debra Miller, Ben Maddow, AD. Coleman), 200 Seiten mit Duotonefotos, Steidl Verlag, Göttingen 2000, 65 DM