Geisel Renate Wallert ist frei

BERLIN taz ■ Als erste europäische Geisel haben die Rebellen auf der südphilippinischen Insel Jolo gestern die Deutsche Renate Wallert freigelassen. Die 56-jährige Göttinger Lehrerin, die ihren Mann und ihren Sohn in der Hand der Entführer zurücklassen musste, wird heute früh in Frankfurt erwartet. Die Freilassung der stark geschwächten Frau aus knapp dreimonatiger Geiselhaft in der Hand der separatistischen Abu-Sayyaf-Rebellen wurde mit Erleichterung aufgenommen. Gleichzeitig kamen Spekulationen über Lösegeldzahlungen auf. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf philippinische Vermittlerkreise berichtet, sind den Entführern von Chefunterhändler Roberto Aventajado zwei Taschen mit umgerechnet knapp 2 Millionen Mark übergeben worden. Die philippinische Regierung und der Asienbeauftragte der Bundesregierung, Cornelius Sommer, bestritten gestern die Zahlung von Lösegeld. Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte gestern in Berlin auf entsprechende Fragen nur: „Kein Kommentar.“ Nähere Angaben zu den Hintergründen der Freilassung wollte das Auswärtige Amt nicht machen. Es hieß lediglich, es gelte jetzt, die anderen Geiseln freizubekommen. Man sei froh, dass Bewegung in die Sache geraten sei. Unter den verbliebenen 38 Geiseln sind noch drei Deutsche. HAN

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