Auf Du und Du mit dem Arbeitsmarkt
: Rückfortschritt

■ Die Arbeitslosenzahlen in Bremen und Niedersachsen sinken kontinuierlich

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen und Bremen wegen der Wirtschaftsbelebung um 6,5 Prozent gesunken. 407.790 Menschen waren durchschnittlich ohne Arbeit, das waren 28.192 weniger als im ersten Halbjahr 1999. In Bremen waren durchschnittlich 42.184 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 2.992 weniger als im Vergleichszeitraum 1999.

Neben der anziehenden Konjunktur spielten auch die großen Messen in Hannover eine bedeutende Rolle, sagte Götz von Einem, Leiter der Abteilung Arbeitsvermittlung, gestern in Hannover. Das gelte vor allem für die Expo 2000.

Die Weltausstellung habe 14.370 Stellen angeboten, schwerpunktmäßig aus dem Einzelhandel und Besucherservice. Von den bisher 8.700 vermittelten Stellen wurden rund 30 Prozent mit Arbeitslosen besetzt. Daneben seien zu einem großen Teil Studenten als Aushilfskräfte eingestellt worden.

Eine positive Wirkung auf den Arbeitsmarkt habe auch die steigende Zahl der Rentner, sagte von Einem. Immer mehr ältere Arbeitslose fallen aus der Statis-tik heraus, weil sie dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen.

Im ersten Halbjahr 2000 wurden insgesamt 211.300 Bewerber und damit 1,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum vermittelt. Im Juni waren 368.000 Menschen ohne Arbeit und damit 7,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote fiel um 1,1 Punkte auf 8,9 Prozent.

Die Ämter unterstützen die Bemühungen der Arbeitslosen durch Beratung und Information per Internet und über Hotlines. Unter www.arbeitsamt.de oder über die PC's in den Arbeitsämtern können Interessierte Informationen über freie Stellen abrufen. Derzeit haben Arbeitssuchende bundesweit im Stellen-Informations-Service (SIS) die Auswahl unter rund 380.000 Arbeitsplätzen. Hiervon werden 38.000 in Niedersachsen und Bremen angeboten.

Für die Zukunft erwartet von Einem nachhaltig beflügelnde Impulse von der Steuerreform. Von der wachsenden Kaufkraft werde insbesondere der Handel profitieren. Allerdings dürften sich die Auswirkungen erst in den nächsten zwei bis drei Jahren bemerkbar machen.

Jeti/dpa