Kaum konzentriert

■ Mäßiger Schicki-Micki-Hamburg-Krimi

Manchmal ist es einfach schön, wenn man den Mörder von Anfang an kennt. Oder, wie in diesem Falle, die Mörderinnen. Dann kann sich der Leser – oder die Leserin – eine Menge Lektüre sparen. Denn Angelika Buscha ist mit dem Hamburg-Krimi Wie der Tod so spielt kein großer Wurf gelungen.

Dabei hat der Plot alles für eine mitreißende Geschichte. Ira bringt ihren Ehemann im Affekt um, nachdem er sie 13 Jahre lang geprügelt hat. Ihre Freundinnen Irmi und Hannah helfen der Verzweifelten, die Leiche kleinzusägen, um sie einzufrieren und im Laufe der Zeit an den Hund zu verfüttern. Eine dubiose, umoperierte Privatdetektivin stellt das Trio an, um weitere Gatten leidender Frauen um die Ecke zu bringen. Woran die drei langsam Gefallen finden, zumal sie gut entlohnt werden.

Und dann beginnt der Autorin alles auseinanderzulaufen: Zwar sind Irma, Ira und Hannah noch einigermaßen präzise als Eppendorfer Konsum-Schnallen gezeichnet, deren größte Plaisire Kosmetik, Prosecco, Einkaufen und Schnorrertum sind. Doch bei den Nebenfiguren, die oft ziemlich unmotiviert eingeführt werden, verschwimmen die Charaktere doch merklich. Am Ende wirbeln verschiedene Auftragsmord-Mafias durch Hamburg, und die Mordmotive werden immer undeutlicher.

Ärgerlich ist aber vor allem, dass Buschas Lektor schludrig gearbeitet hat. Blut, das durch verkrampfte Finger wabert – das hätte er nicht stehen lassen dürfen. Und auch, dass in den Dialogen hin und wieder die Sprecherinnen durcheinandergehen, hätte ihm auffallen müssen. Eine konzentriertere Handlung und Bearbeitung hätten dem Buch gut getan. else

Angelika Buscha: Wie der Tod so spielt. 2000, Econ Ullstein List Verlag; 428 Seiten, 26 Mark