unterm strich
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Neue Runde im Streit um die Buchpreisbindung, im Ring die Kontrahenten der österreichischen Libro-Buchkette, welche die Buchpreisbindung unterläuft, und jenen deutschen Verlagen, die sie verteidigt sehen wollen und die Libro quasi boykottieren. Nach einer Beschwerde bei der Europäischen Kommission hat Libro auch bei den deutschen Kartellbehörden Einspruch gegen den Lieferstopp deutscher Verlage eingelegt. Wie ein Sprecher des Bundeskartellamtes in Bonn am Mittwoch bestätigte. Dies werde das Kartellamt nun „in enger Abstimmung mit der Kommission“ prüfen, sagte der Sprecher. Die Vorgeschichte: Libro bietet über seine Internet-Filiale Lion.cc seit Anfang Juli auch deutschen Kunden Bücher teilweise 20 Prozent unter den vorgegebenen Verlagspreisen an. Deutsche Verlage sehen darin einen Verstoß gegen die deutsche Buchpreisbindung und belegen das Unternehmen seitdem mit einem Lieferboykott.

Der Kampf wird nun juristisch ausgetragen. Am Dienstag hatte das Landgericht Berlin den Lieferstopp des Aufbau-Verlages gegen Libro für rechtens erklärt. Zuvor hatte Libro einstweilige Verfügungen gegen zwei Großhändler erwirkt, die den Buchhändler nun wieder beliefern müssen. Weitere 13 Anträge von Libro auf Weiterbelieferung müssen noch entschieden werden.