erster sieger der „tour de france“

Wozu noch die „Tour de France“ im Fernsehen verfolgen? Denn jetzt gibt es Teile der „Tour“ im Kleinformat von Lego. Womit der dänische Spielzeughersteller schon vor der Schlussetappe morgen auf den Champs d’Elysses als erster Sieger des „härtesten Radrennens der Welt“ feststeht. „Mit den ‚Team Telekom‘-Fahrern von Lego ist die ‚Tour de France‘ von nun an kein zeitgebundenes Ereignis mehr“, jubelt Lego. Und wir jubeln mit. Denn, wenn die Tour zeitlos wird, ja immer und überall stattfinden kann, dann ist sie auch nicht mehr ortsgebunden. Lego verlegt die Tour in jedes Kinderzimmer und wird dafür demnächst auch legendäre Etappen wie die „Hölle des Nordens von Roubaix“ oder „Alpe d’Huez“ nachbauen und in den Handel bringen. Und mehr noch: Auch die Fahrer werden durch echte Unterstützungsmittel noch realistischer gestaltet: So können Kinder demnächst Miniaturkapseln „Epo“ erwerben, um matte Fahrer übe die Lego-

Pyrenäen zu scheuchen. Erste Tests an den Spielzeugfiguren mit dem Blutdoping durch „Epo“ führten allerdings dazu, dass zum Beispiel der Lego-Jan-Ullrich einen merkwürdig verzerrten Körperbau erhielt (siehe Foto). Die vom Wasserkopf aufgepumpten Gesichtsmuskeln lassen nur ein starres Siegerlächeln auf dem Treppchen zu, und auch die schweren Arme können kaum über die reiterhosenbreiten Hüften zur Gewinnergeste gestemmt werden. Zudem entspricht die Aerodynamik der welligen Beine kaum den Ansprüchen des Hochleistungssports. Dass darüber hinaus die Lego-Fahrräder in ihrer Gestaltung eher an träge Holland- oder Bonanzaräder erinnern, macht dann auch schon nichts mehr. Das alles kann uns nämlich den Spaß daran, auf Knien mit den dicklichen Kleinradfahrern über den Teppich zu rutschen, nicht nehmen. „Da ist der Jubel groß!“ ,kreischt Lego. Und wir kreischen mit. Logo. FOTO: LEGO