Mogul frisst Mogul

tm3 ändert Inhalt, Namen und vielleicht auch noch den Besitzer – vom Liebesfilmsender zum Internet-Portal

„Dem Zeitgeist stärker anpassen“ möchte sich laut Geschäftsführer Marco Deutsch der Münchner Sender tm3, der in letzter Zeit vor allem durch die Querelen mit Ankauf und Verkauf der Champions-League-Rechte ins Gespräch gekommen war. Der Sender des Medienunternehmers Rupert Murdoch hat zur Zeit einen Marktanteil von einem recht kümmerlichen Prozent. Aber jetzt erwägt Leo Kirch, sich an tm3 zu beteiligen. Auch eine komplette Übernahme durch Kirch sei laut Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM), Wolf-Dieter Ring, denkbar.

Bei tm3, der mit romantischen Spielfilmen, der „Vorher-Nachher-Show“ oder Servicemagazinen wie „Leben und Wohnen“ eine überwiegend weibliche Zielgruppe ansprechen wollte, würde sich dann einiges ändern. Zwar ist ein neuer Name offiziell noch nicht bestätigt, aber der Sender könnte sich laut Süddeutsche Zeitung nach seinem zukünftigen Hauptproduzenten, der Münchner Sun TV AG nennen: Sun TV stände dann für „viele Single-Shows“ und die „Fokussierung“ auf eine junge, medienübergreifend agierende Zielgruppe“, so Geschäftsführer Deutsch. Würde der Kirch-Konzern tm3 wirklich übernehmen, dann stiege der Marktanteil des Münchner Medienmoguls auf 28 Prozent, nur 2 Prozent unter der Grenze, die wegen zu hoher Medienkonzentration als bedenklich gilt.

Der Start für das rundum erneurte tm3-Programm ist für den 11. November geplant, unter welchem Namen und mit welchem Besitzer auch immer. JZ