Lokalkoloratur

Das ist der Traum eines jeden Seglers: einmal mit der Erde Walzer tanzen. Rundherum um den ganzen Globus fahren und wieder den Meridian erreichen, von dem aus man gestartet ist. Wilfried Erdmann hat das schon einmal geschafft. Am 1. September 1984 startete er seinen Törn mit Höchstschwierigkeit. Alleine und non-stop kämpfte er sich durch Stürme in antarktischen Breiten, Kälte und Nässe, um nach 271 Tagen wohlbehalten in seinem Heimathafen an der Schlei anzukommen. Jetzt will es der 60-Jährige noch einmal wissen. Wieder soll es rund um die Erde gehen, an all den berühmten Wetterecken vorbei wie dem Kap der Guten Hoffnung, Tasmanien und natürlich Kap Hoorn. Dieses Mal wählt er aber wirklich die Höchstschwierigkeit: Er fährt von Ost nach West, entgegen der vorherrschenden Wind- oder besser Sturmrichtung auf der südlichen Halbkugel. Das ist wie Walzer tanzen mit der Erde, nur mit Linksdrehung. else