piwik no script img

Radio Bremen war ein Fall fürs Lazarett

Vor 50 Jahren war Radio Bremen noch ein eindeutiger Fall fürs Lazarett. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Funker auf der wahrlich beschwerlichen Suche nach einem Domizil. Ein solches fand sich dann in der damals noch ländlichen Vahr. Das Gelände an der Heinrich-Hertz-Straße war der ehemalige Standort für ein Marinelazarett, das aber nie fertig gestellt worden war. Es wurde kurzerhand von den Alliierten beschlagnahmt, dem Senat übereignet, der es dann an Radio Bremen für 99 Jahre in Erbpacht vergab – inklusive der Kredite, um nicht langfristig ein Fall fürs Lazarett zu werden.

Am 22. Juli 1950 konnte darum Intendant Walter Geerdes das neue Bremer Funkhaus im schlichten, aber zweckmäßigen 50er Jahre Stil eröffnen. Während bei der Architektur kräftig gespart worden war, hatte man in die Technik alles hineingepumpt, was investiert werden konnte. So durften die Radiomacher auf das Neueste im Bereich der Akustik-, Aufnahme- und Sendetechnik zurückgreifen. Heute erinnert immerhin noch eine Tafel im ursprünglichen Eingangsbereich an diese Entstehungsgeschichte: „Dieses Haus, ein Geschenk des amerikanischen Volkes, ist dem unabhängigen Rundfunk im Dienste der Öffentlichkeit gewidmet.“

Jeti/Foto: Radio Bremen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen