Der Filmstandort Berlin hat Aufwind

Nach einer Studie gewinnt die Medienregion Berlin an Bedeutung. Bundesweit liegt sie weiter an Platz drei

Die Medienregion Berlin gewinnt an Bedeutung. Nach einer gestern vorgestellten repräsentativen Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) blicken die Unternehmen der Filmindustrie in Berlin und Babelsberg optimistisch in die Zukunft. Als günstig bewertet die Filmbranche vor allem die Infrastruktur und das Angebot qualifizierter, motivierter Mitarbeiter in der Region sowie das Image Berlins. Schlechte Noten gab es dagegen für die Fördermöglichkeiten und die Medienpolitik.

Der Vorstand des Bundesverbands Deutscher Fernsehproduzenten, Alexander Thies, forderte ein medienpolitisches Gesamtkonzept für die Region Berlin, um den Filmstandort besser nach außen verkaufen zu können. Die Berufung des Medienbeauftragten für Berlin und Brandenburg, Bernd Schiphorst, nannte der Vorstand des Verbands technischer Betriebe für Film und Fernsehen, Christian Kube, in diesem Zusammenhang einen „längst überfälligen Schritt in die richtige Richtung“. Der ehemalige RTL-Manager Schiphorst ist seit Anfang Juli im Amt des Medienbeauftragten. Kube und Thies sprachen sich für einen gezielten Einsatz der begrenzten Fördergelder in der Region und für innovative Pilotprojekte aus.

Rund 60 Prozent der Filmfirmen erwarten der IHK-Befragung zufolge im laufenden Jahr steigende Umsätze. Mehr als die Hälfte wollen die Zahl ihrer Mitarbeiter erhöhen, und drei von vier Unternehmen planen Erweiterungsinvestitionen. Die Kammer hatte für den ersten Teil ihrer Studie „Medienstandort im Aufbruch“ im Spätsommer vergangenen Jahres insgesamt 1.108 Unternehmen aus Berlin und Brandenburg befragt, von denen 181 antworteten. Zum engeren Kreis der Filmwirtschaft rechnet die IHK rund 600 Firmen mit Gewerbeerträgen von jährlich mehr als 60.000 Mark. Sie beschäftigen rund 8.000 Menschen und kommen Schätzungen zufolge auf einen Jahresumsatz von knapp einer Milliarde Mark. Damit liege die Region Berlin an dritter Stelle hinter Köln und München DPA