„Liebe taz...“ Zurück zum Deutsch der Nibelungen

Betrifft: Schluss mit dem Stuss, taz vom 29./30. Juli

Stellen Sie sich vor, Frau Petra Ahrens, ich habe noch als kleiner Junge Bureau, statt Büro, Photographie, statt Fotografie, Thür statt Tür, giebt statt gibt lesen müssen. Können Sie sich die Leiden eines Kindes vorstellen, das dann in der Schule umlernen musste, das gezwungen wurde einzusehen, dass Goethes Deutsch nicht mehr das unsere ist, dass die Merseburger Zaubersprüche in Deutsch geschrieben sein sollten, obwohl es doch so gar nicht nach unserer alltäglichen Sprache klang?

Und nun muten die Kultusminis-ter und der Duden unseren Kindern und Enkeln UMLERNEN zu, wo doch alles beim Alten bleiben sollte! Ist es nicht schlimm genug, dass Kohl nicht mehr Kanzler ist? Da droht doch nicht nur ein entsetzliches Chaos, wenn man z.B. in der FAZ und bei Martin Walser ein (grundsätzlich?) anderes Deutsch liest, als in der taz, da droht uns allen womöglich der Untergang des Abendlandes, wenn nicht gar Schlimmeres?

Wir fordern: Zurück zum Deutsch des Nibelungenliedes, ein Deutsch ohne Ketschup auf dem Tisch und ohne Rollläden im Diktat der Kinder! Dr. Thomas Deecke