Scharfe Kritik an BVG-Tarifen

Die bevorstehenden Fahrpreiserhöhungen stoßen auf scharfe Kritik. Gewerkschaft, Fahrgastverband und CDU bezeichneten gestern die Verteuerungen als „verheerenden Fehler“ und „krasse Erhöhung“, mit der niemals mehr Fahrgäste gewonnen werden könnten. Etwa 250 Menschen kamen gestern Abend zur DGB-Protestkundgebung unter dem Motto „Schluss mit der Abzockerei“ vor das Rote Rathaus.

Für den Fahrgastverband IGEB bedeuten die höheren Tarife weniger Fahrgäste und somit weniger Einnahmen, wie Vizeverbandschef Christfried Tschepe sagte. Durch die massiven Preissteigerungen bei Monats- und Jahreskarten habe die BVG bereits viele Stammkunden verloren. In der Region stiegen die Tarife seit Jahren weit stärker als die Inflationsrate, betonte Tschepe. Während sich die gesamten Lebenshaltungskosten in Berlin seit 1995 um vier Prozent erhöht hätten, seien die Nahverkehrstarife um etwa 30 Prozent gestiegen.

Die Fahrpreissteigerungen riefen auch Widerspruch des verkehrspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Alexander Kaczmarek, hervor. Mit den „krassen Tariferhöhungen“ werde die BVG niemals neue Fahrgäste gewinnen können. Er forderte flexible, preisgünstige Angebote, um das Umsteigen vom Privatauto auf die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver zu machen. DDP/TAZ