taz_archiv_3062351219390

restlaufzeit für die taz
: Langsam wird’s . . .

. . . auch wenn manche denken, wir scherzten

Wir scherzen aber nicht immer. Wir möchten Ihnen jetzt mal ganz ernst erklären, was das alles zu bedeuten hat. Wie es kommt, dass wir Sie momentan wieder verstärkt zum Abonnieren der taz aufrufen. Aber lassen wir das erst einmal ein paar LeserInnen selbst erklären: Man freut sich darüber, dass die taz mit der Kampagne „den Atomausstieg, der keiner ist, lächerlich macht“ und „damit die Anti-Atom-Bewegung stärkt“. Und Stefan T. aus NRW hat ein Abo bestellt, womit wir nur noch mindestens 2.999 möchten, mehr würden uns natürlich auch nichts ausmachen.

Wir werden im Laufe dieses täglichen Aufrufs übrigens auch noch LeserInnen zu Wort kommen lassen, die Sie vielleicht von früher kennen, Sie wissen schon, damals, als der AKW-Nein danke!-Kampf noch ein grünes Oppositionsthema war, als Tausende AtomkraftgegnerInnen auf der Straße herumbrüllten, und als Überzeugungen noch auf komischen, kleinen, runden Buttons (anstatt wie heute fast ausschließlich auf zu kleinen T-Shirts) ausgesprochen wurden. Zum Beispiel aus der Mode gekommene Protestsänger wie die Gruppe „Bots“ (huaaa! Nicht, dass wir die rote Platte mit dem schiefen Bild jetzt den ganzen Tag hören wollten. Aber es macht doch Spaß, sich mal wieder dran zu erinnern).

Solche Menschen werden an dieser Stelle ihre Meinung zur Restlaufzeit der AKWs, zur Restlaufzeit der taz und zur Unabhängigkeit und Besonderheit von ungewöhnlichen Zeitungen sagen. Hier auf dem Papier, nicht auf einem Button.

Trotzdem: Morgen bilden wir Ihnen einen Button ab. Versprochen. Andere Zeitungen sagen ihren LeserInnen bestimmt nicht so penetrant und ehrlich Bescheid, was die Abozahlen angeht. Aber andere Zeitungen würden Ihnen auch nicht so fehlen wie wir. Etwas sachlichere Argumente sind übrigens: Andere Zeitungen finanzieren sich viel stärker durch Anzeigen. Andere Zeitungen haben einen Riesenverlag im Rücken. Andere Zeitungen verheimlichen, wie es um sie steht. Andere Zeitungen, andere Maßnahmen.

* Was meinen Sie? Mails an restlaufzeit@taz.de, Briefe an die taz, „Restlaufzeit“, Kochstraße 18, 10969 Berlin.