Das Spiel ist aus

Allerdings nicht auf Dauer: Im September wird der neu gestaltete Spielplatz im Schanzenpark festlich wieder eröffnet  ■ Von Birgit Wärnke

Die Schaukeln sind nicht eingehängt, an der Seilbahn fehlt der Sitz, und der Rasen muss noch geschont werden. Das spärlich sprießende Gras ist auch der Grund, warum der Spielplatz im nördlichen Schanzenpark nicht – wie ursprünglich geplant – rechtzeitig zu den Sommerferien wieder freigegeben werden konnte. Seit April beschäftigt sich die Gartenbauabteilung des Bezirksamts Eimsbüttel mit dem Umbau des Geländes an der Schröderstiftstraße. „Der Spielplatz war abgespielt“, erklärt Karin Spreckelsen von der Gartenbauabteilung und meint, die Geräte waren ramponiert oder schlicht veraltet.

Gute fünf Monate müssen die Schanzen-Kinder auf ihren alten Spielraum verzichten, dafür hatten sie bei der Gestaltung des neuen Mitspracherecht. Bevor sie sich ans Werk machten, befragten die LandschaftsarchitektInnen Katharina Erzepky und Wolfram Munder die jungen NutzerInnen nach ihren Wünschen. Das Ergebnis wird sich ab September offiziell sehen lassen: Eine großzügige Grünanlage mit „vielfältigem Spielangebot“, die auch „genügend Raum für Phantasie und Erforschung“ bieten soll.

Großer Wert wurde bei der Planung auf Spielabläufe gelegt. So können die Kinder nun ohne Unterbrechungen und ohne umzukehren spielerisch andere Geräte erreichen. Für die Kleinsten gibt es einen eigenen Bereich, in dem sie buddeln, rutschen und schaukeln können. Für die Größeren haben die Halstenbeker ArchitektInnen ein multifunktionales Spielgerät zum Hangeln, Klettern und Toben entworfen. Eine Seilbahn, die zwei Hügel miteinander verbindet, die steile Freifallrutsche und eine Netzschaukel sind die besonderen Attraktionen des Spielplatzes.

Die bisherige Hügellandschaft wurde natürlich ergänzt und erweitert. Wie zufällig herumliegende Kletterstämme, die nichtsdestotrotz TÜV-Bestimmungen und DIN-Normen erfüllen, in Wiesenmulden verstreute Findlinge und hochwachsende Gräser wollen zur Vielfalt des Spielgeländes beitragen. Der kleine Pavillon zum Unterstellen wurde farblich aufgefrischt und der Fußballplatz hat neue Tore bekommen.

Das Problem Kampfhunde hat auch der Schanzenpark zu spüren bekommen. Die hätten den alten Spielplatz „stark zerstört“, klagt Spreckelsen. Ein roter Zaun rund ums Gelände und in den beiden Eingangsbereichen neu installierte Gitterroste, sogenannte Dog-Stopps, sollen vor allem freilaufende Hunde abschrecken. Und das ausgedünnte Strauchwerk soll nicht nur die Sicht zum Schanzenpark verbessern: „Wenn der Spielplatz attraktiver und einsehbarer ist, wird das Angebot stärker genutzt und das vertreibt die Leute, für die der Platz nicht bestimmt ist“, spielt Karin Spreckelsen auf Dealer und andere ungebetene Gäste an.

Einige von denen waren offenbar schon da – trotz des hohen Bauzauns, der den Platz noch umschließt. Kippen-Häufchen, leere Weinflaschen und Zigarettenschachteln unter dem mulifunktionalen Spielgerät zeigen, dass nicht alle auf die offizielle Einweihung warten wollen. Die findet am 5. September mit einem großen Sommerfest statt: ab 11 Uhr mit der Schülerband „Schrottspechte“ und dem Mitmachzirkus „Benjamin“; und für Speis und Trank ist natürlich auch gesorgt.