fontäne blau: das arsenal zeigt filme über bikinis und andere badefreuden

Romy Schneider und Alain Delon schwimmen in „Swimmingpool“ lüstern umeinander, Burt Lancaster und Deborah Kerr knutschen in „Verdammt in alle Ewigkeit“ ehebrecherisch in der Meeresbrandung, Jean Seberg führt in „Bonjour Tristesse“ ihre leuchtend bunten Badeanzüge vor. Badefreuden im Film sind, wie sollte es anders sein, fast immer erotisch, lasziv, zweideutig. Nicht immer kommt es so weit wie in Friedrich Wilhelm Murnaus Südseedrama „Tabu“, wo ein Perlentaucher seiner entführten Liebsten hinterherkraulen muss. Und dann die unglaubliche Esther Williams: Drehbuchautoren verzweifelten über die fadenscheinigen Gründe, mit denen man „die Nixe von Hollywood“ in jedem ihrer Filme ins Wasser befördern musste. Niemand konnte gleichzeitig so schön und so unerotisch schwimmen wie sie (obwohl die phallischen Fontänen in „Bathing Beauty“ ihre eigene Geschichte erzählen). Unter dem Titel „Badefreuden“ widmet das Arsenal am Potsdamer Platz solchen Wasserfantasien den ganzen August über eine ganze Filmreihe. Wenigstens auf der Leinwand ein bisschen Sommer. NICFOTO: STIFTUNG DEUTSCHE KINEMATHEK