NPD am Mahnmal

Rechtsextremisten kündigen Demo am Holocaust-Mahnmal an. Fremdenfeindlicher Vorfall in Mahlow

Die rechtsextreme NPD hat für den 27. Januar kommenden Jahres eine Demonstration gegen das Holocaust-Mahnmal in Tiergarten angekündigt. Es seien Kundgebungen vor der Neuen Wache, am Brandenburger Tor und am Mahnmalsplatz geplant, teilte die Partei gestern mit. Der Berliner Innensenator Eckart Werthebach (CDU) nannte die Anmeldung eine Provokation. Er benutzte die geplante Nazi-Demo erneut, um eine Änderung des Demonstrationsrecht zu fordern. Am 27. Januar dieses Jahres war der symbolische Baubeginn für das Mahnmal.

Unterdessen kam es im brandenburgischen Mahlow wieder zu einem fremdenfeindlichen Vorfall. Als er am Donnerstagabend mit seinem Bruder an der Kneipe Lindengarten vorbeigekommen sei, seien sie von einem dorfbekannten Neonazi beschimpft worden, sagte gestern Abdul Özbek, dessen Familie seit zwei Jahren in dem Dorf am südlichen Stadtrand Berlins wohnt. Darufhin habe habe sie der Rechte verfolgt und schließlich zu rennen begonnen. Özbek: „Wir konnten weglaufen und sind nach Hause.“ Die Bedrohungen seien kein Einzelfall, sondern alltägliche Realität in dem Ort. Mahlower Bürger griffen nicht ein. „Zivilcourage ist offenbar ein Fremdwort in Mahlow.“

Der Ort war bereits 1996 in die Schlagzeilen geraten. Damals wurde der britische Bauarbeiter Noel Martin schwer verletzt, nachdem rechte Deutsche während der Fahrt einen Stein in sein Auto geworfen hatten und es zu einem schweren Unfall gekommen war. Martin ist seitdem querschnittsgelähmt. ROT