UMTS-Auktion wird schneller

Gesamtgebote liegen bei fast 11 Milliarden Mark. Mobilcom durchbricht Milliardengrenze für einzelne Frequenzblöcke. Unternehmen setzen auf Dreierlizenzen

BERLIN taz/rtr ■ Die Telekommunikationsunternehmen, die um die UMTS-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland bieten, haben die Abtastphase beendet. Jetzt werden die großen Geschütze aufgefahren. Das Tempo der Bieterrunden steigerte sich am Freitag zu einem Halbstundentakt. Nach der 61. Runde am Nachmittag lagen die Gebote bei insgesamt 10,88 Milliarden Mark, nachdem die Vorrunde bei 9,76 Milliarden Mark geschlossen hatte.

Fünf Wettbewerber haben mit ihren Gesamtgeboten inzwischen die Zweimilliardengrenze überschritten. Dabei führte D 2-Mannesmann nach der 61. Runde mit Geboten von insgesamt 2,59 Milliarden Mark. Wie auch Debitel, das 2,41 Milliarden Mark bietet, lag das Unternehmen damit im Rennen um drei der zwölf Frequenzblöcke an der Spitze. T-Mobil und Mobilcom kamen zwar auf etwas höhere Gesamtsummen, sie führten aber nur noch bei je zwei Blöcken. Allerdings durchbrach Mobilcom nach seinem Vorpreschen am Vortag auch gestern wieder eine neue Grenze, in dem es für beide Frequenzen jeweils 1,28 Milliarden Mark auf den Tisch zu legen bereit war – die anderen kamen im Durchschnitt auf etwa 830 Millionen Mark.

Ungünstiger positionierte sich E-Plus Hutchinson bislang, die ebenfalls mehr als 2 Milliarden Mark bieten, sich aber nur in einem Block ganz vorne platzieren konnten. Um eine Lizenz zu ersteigern, muss ein Unternehmen für mindestens zwei Frequenzblöcke Höchstbieter sein.

Es scheine, als sei die Abtastphase vorbei, sagten Analysten. Den Unternehmen müsse inzwischen klar geworden sein, dass sie mit den Mindestgeboten nicht weiterkämen.

Wie die Auktion ausgeht, ist allerdings noch völlig unklar. Erfolgreich können bestenfalls sechs Bieter sein. Da bislang fast alle Unternehmen Interesse an drei Frequenzblöcken gezeigt haben, könnte sich der Kreis sogar auf vier reduzieren. Noch sind aber alle sieben Bietergruppen dabei. Die Versteigerung endet erst, wenn kein neues Höchstgebot für einen der Blöcke vorliegt. BW