Die Dienstleister tun es

■ Nur noch 8,6 Prozent Arbeitslose in Hamburg. Quote auch in Schleswig-Holstein im Vorjahresvergleich leicht gesunken

Die seit Monaten anhaltende positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat wegen der Sommerferien im Norden einen leichten Dämpfer erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit in Hamburg und Schleswig-Holstein im Juli jedoch weiter zurück. Das für beide Länder zuständige Arbeitsamt Nord in Kiel verzeichnete gegenüber Juni einen leichten Anstieg. Ursache seien die Sommerferien und Entlassungen zum Quartalsende.

In Hamburg waren Ende Juli 73.500 Arbeitslose gemeldet, 10.200 oder 12,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,6 Prozent, im Juli 1999 lag sie noch bei 10,2 Prozent. Die Quote erreichte damit den niedrigsten Juli-Wert seit 1994. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosenzahl um 900. Als wesentlichen Faktor für den Beschäftigungszuwachs in der Hansestadt sieht die Arbeitsverwaltung den nach wie vor expandierenden Dienstleistungssektor.

In Schleswig-Holstein waren Ende Juli 110.100 Menschen arbeitslos. Dies sind 6900 oder 5,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,1 Prozent, 1999 war noch eine Quote von 9,0 Prozent errechnet worden. Im Vergleich zum Juni 2000 stieg die Zahl der Menschen ohne Arbeit jedoch um 4500.

Bei den kreisfreien Städten und den Kreisen im nördlichsten Bundesland hatte der Kreis Stormarn mit 5,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, die höchste verzeichnet weiterhin die Hansestadt Lübeck mit 12,3 Prozent.

Etwa 4800 Jugendliche und junge Erwachsene haben in Schleswig-Holstein Ende Juli noch einen Ausbildungsplatz gesucht, berichteten das Arbeitsamt Nord sowie die Handwerkskammern Flensburg und Lübeck gestern ergänzend. Diese Zahl liege um 400 über der des Juli 1999.

Den Berufsberatungen der Arbeitsämter in Schleswig-Holstein wurden von Oktober 1999 bis Ende Juli dieses Jahres 18.900 Ausbildungsstellen gemeldet. 19.200 Jugendliche und junge Erwachsene schalteten die Berufsberatungen der Arbeitsverwaltung ein.

Freie Lehrstellen gibt es nach den Erkenntnissen von Amt und Kammern derzeit noch in den Hotel- und Gaststättenberufen, aber auch für Zahnarzthelfer, Rechtsanwaltsfachangestellte, Versicherungskaufleute und Steuerfachangestellte seien die Aussichten gut. Einen Bewerberüberschuss gebe es bei Kaufleuten im Einzelhandel, bei Kaufleuten für Bürokommunikation, Arzthelfern, Verkäufern, aber auch bei Tischlern, Kraftfahrzeugmechanikern, Malern, Lackierern und Zimmerleuten. dpa