kellers randspur
: Sonntag

Schwanzwedler

„Charlie – Alle Hunde kommen in den Himmel

Man merkt, die Hundstage sind im Schwange. Balsam für die geschundenen Seelen zartfühlender Kampfhundhalter verspricht der Animationsfilm von Don Bluth, weist er doch nach, dass nach einem gewaltsamen Tod ein Gassi zurück auf die Erde führt. Der frisch erledigte Vierbeiner Charlie will in den Himmel einkehren, wird aber ob seines früheren Lotterlebens abgewiesen. Er muss heim ins Reich der irdischen Freuden, um sich zu bewähren ... Im Original gehört Charlies Stimme Burt Reynolds, in der deutschen Fassung wird er von Windhund Harald Juhnke gesprochen. Ungleich artgerechter äußert sich die unsterbliche Lassie, die ab 16.05 Uhr bei Pro 7 bellt, blafft und brummelt.

(11.10 Uhr, RTL 2)

Ratgeber

„Beautiful Girls“

Gern ist Hollywood beim Erwachsenwerden behilflich und liefert jeder Generation den passenden Film, ob „The Big Chill“, „St. Elmo’s Fire“ oder eben „Beautiful Girls“ von Ted Demme, der mit Jonathan Demme einen prominenten Onkel vorzuweisen hat. Hier also treffen sich Matt Dillon, Lauren Holly, Uma Thurman, Timothy Hutton, Mira Sorvino und einige andere, die Sorgen und Nöte junger Menschen zu verhandeln, die zur Zeit der Herstellung schon nicht mehr die ihren gewesen sein dürften. Die junge Natalie Portman, damals 13, aber hatte den Ärger noch vor sich. (14.30 Uhr, WDR)

Aufklärer

„Edgar Wallace: Der Gorilla von Soho“

Schon früh erwarb Horst Tappert den Anspruch, den Titel Inspektor auf Lebenszeit führen zu dürfen. 1968 war er als Inspektor Perkins in britisch anmutenden Dekors unterwegs, die Morde an begüterten Wohltätern zu klären und Uschi Glas vor größerem Ungemach zu bewahren. Den Harry macht ihm in diesem Falle Uwe Friedrichsen, der von dem scheint’s zu Scherzen aufgelegten Drehbuchautor Freddy Gregor – man schrieb das Jahr 1968 – den Namen Sergeant Pepper zugeteilt bekam. (18.15 Uhr, Kabel 1)

Leiharbeiter

„Kiss of Death“

Pro 7 ehrt Nicolas Cage mit einem Doppelprogramm, was daran liegen mag, dass am 17. August sein aktueller Kinorenner „Nur noch 60 Sekunden“ an den Start geht, ein Remake, mit dem Action-Produzent Jerry Bruckheimer dem auf dem asphaltierten Felde der Ehre gefallenen legendären Autoverwerter H. B. Halicki Reverenz erweist. Für „Kiss of Death“ schob Cage, der mit Francis Ford Coppola einen prominenten Onkel vorzuweisen hat, Sonderschichten im Fitnessstudio, um hinlänglich muskelbepackt einen Finstermann darbieten zu können. Zartgliedriger in Form und Inhalt ist John Dahls „Red Rock West“ (23.20 Uhr), in dem Cage einen eigentlich für Dennis Hopper bestimmten Mordauftrag annimmt ... (20.15 Uhr, Pro 7)