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Volksmudschaheddin

Die Volksmudschaheddin sind Mitte der 60er-Jahre als Anti-Schah-Bewegung im Iran entstanden. Sie treten für einen autoritären Sozialismus islamischer Prägung ein. Die Volksmudschaheddin werden von dem seit dem Sturz des Schahs 1979 im Iran regierenden Mullah-Regime gnadenlos verfolgt. Ihre Hauptwiderstandsbasis ist heute im Irak, wo sie auf die Unterstützung von Präsident Saddam Hussein zählen können. Angeblich haben sie rund 5.000 Widerstandskämpfer unter Waffen.

Mitglieder und Sympathisanten der Volksmudschaheddin leben auch im europäischen Exil. In Deutschland haben sie nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes (VS) rund 1.500 Sympathisanten – weniger als zwei Prozent der hier lebenden Iraner. Der VS stuft die Gruppe als „streng hierarchisch aufgebaute, undemokratische Kaderorganisation“ ein, die einen „sektenartigen Führerkult“ um ihren Leiter Massoud Rdjavi und seine Frau Maryam, die „Exilpräsidentin“, pflege und zu „erhöhter Gewaltbereitschaft“ neige.

Die Exilorganisation „Nationaler Widerstandsrat Iran“ wird von den Volksmudschaheddin dominiert. Zuletzt machte sie im Juli mit Protestaktionen gegen den Besuch des iranischen Präsidenten Chatami auf sich aufmerksam. TAZ