Mehr Plastik-Kühe

■ Osterholz-Scharmbeck stellt mit seinen 101 Bullen die Bremer PR-Aktion in den Schatten

Plastik-Kühe haben es den Menschen offenbar angetan: Sechs blau-orange Wiederkäuer machen in Bremen seit Mittwoch Werbung für die Ausstellung „Zeiten der Stadt“. Über die paar Rindviecher können Osterholz-Schambecker nur lachen: 101 Plastik-Bullen sind seit Mitte Juni in der Stadt.

Bullen statt Kühe, weil Osterholz-Schambeck den Bullen im Stadtwappen zu tragen pflegt. Bunt sind die Vieher außerdem – von den Bullenbesitzern (Geschäften) Künstlern und Schulklassen je nach Geschmack angemalt. So ist der Postbulle verschnürt wie ein Paket, und der Bulle vor der Fahrschule hat auf seinem Rücken kleine Straßen und Autos gepappt. Rinder sind hier Kult.

Vor Osterholz-Scharmbeck hatte Zürich die Idee, „Kunst auf vier Beinen“ (800 Kühe) ins Stadtbild zu holen. Dann kopierte Chicago die Kuh-Sammlung (256 Kühe). Dann New York. „Die vierte Weltstadt ist Osterholz-Schambeck“, freut sich einer der Organisatoren Jörn Mangels. Die Freude ist besonders groß, weil die Osterholzer die meisten Kühe/Bullen auf sich vereinigen können: auf 848,5 Einwohner kommt ein Bulle. Von dieser Relation kann Zürich nur träumen. Von Bremen ganz zu schweigen. Hamburg im übrigen lehnte es ab, die New Yorker Kunst-Kühe zu bekommen. „Wir sind doch kein Kuhdorf“, hatte der Senat erklärt – zur kompletten Verwunderung Osterholz-Scharmbecks. pipe