unterm strich
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Um die Weigerung Martin Walsers, zum Diktat bei der Zeit anzutreten (wir berichteten), ist erwartungsgemäß eine heiße Debatte entbrannt. Und zwar erreichte uns eine Presseinformation des 1969 geborenen Schriftstellers André Paris, Berlin, mit folgendem Wortlaut: „Wenn Walser sagt, Schriftsteller seien keine Schüler und die Öffentlichkeit könne uns nichts lehren, dann kann er damit nur sich selbst meinen. Scheinbar ist Herr Walser nicht nur ein bisschen wirr und ziemlich verknöchert, wie er in der Schlussstrichdebatte reichlich demonstriert hat, sondern obendrein ein humorloser, vergreister Spielverderber.“ Paris dagegen schlägt vor, dass „in einer Fernsehsendung Grass mit Gottschalk, Schröder, Verona Feldbusch und vielen Bürgern ein Diktat nach Vorgabe von Reich-Ranicki schreiben und anschließend unter Nennung ih- rer Fehler gemeinsam korrigieren, dann können die Deutschen etwas lernen, was ihnen offenbar noch ein bisschen fehlt: Humor und Solidarität.“ Als günstigsten Programmplatz nennt Paris die Hauptsendezeit ab 20.15 Uhr in ARD und ZDF, um Schulkindern die Diktatteilnahme vor dem Fernseher zu ermöglichen. – Na ja, wir genügen hiermit ja nur unserer Informationspflicht und wollen nur kurz anfügen, dass mit dem Zeit-Korrektorat nicht zu spaßen ist. Mit unserem auch nicht.