Millionen untreu gewesen

Wegen Untreue in Millionenhöhe muss sich seit gestern der Gründer der geschlossenen Hamburger Mody-Bank, Arend Mody, vor dem Landgericht verantworten. Der Bankier soll im Dezember 1994 den Kreditrahmen für die Heidelberger Leasing GmbH (HLG) von knapp vier auf acht Millionen Mark erhöht haben, obwohl deren Sicherheiten dafür nicht ausreichten. Der 57-Jährige will sich dazu nicht äußern. Die HLG meldete kurz nach Gewährung des Kredites Konkurs an, der Bank entstand ein Schaden von etwa vier Millionen Mark. Der Privatmann Mody und seine Frau waren zu 30 Prozent Gesellschafter der HLG. Die Hamburger Privatbank war Anfang 1995 in Schwierigkeiten geraten, nachdem Focus über einen geplatzten Wechsel des Bankgründers berichtet hatte. Daraufhin zogen viele Kunden ihr Geld aus der Bank, sie war fast nicht mehr zahlungsfähig. Die Bankaufsicht ließ die Bank schließen. Focus wurde im März diesen Jahres wegen des Zusammenbruchs der Bank vom Hamburger Landgericht zum Ersatz des Schadens verurteilt. Mody hofft auf einen Betrag von 48 Millionen Mark. Das Nachrichtenmagazin kündigte aber Berufung an. Der Prozess wird am kommenden Mittwoch mit der Vernehmung des Hauptgesellschafters der HLG fortgesetzt. lno