Um Mitternacht im Heizwerk

Kommenden Samstag öffnen wieder Museen und Ausstellungen über Nacht ihre Türen. Über 90 Häuser machen mit. Diesmal gibt es Jazz an den Warteschlangen

Mehr als 90 Museen, Kunstprojekte und Galerien sind bei der „8. Langen Nacht der Museen“ am kommenden Samstag geöffnet. Diese Zahl sei „rekordverdächtig“, so der Museumspädagogische Dienst Berlin (MD), der das Projekt zusammen mit „Partner für Berlin“ organisiert. An der ersten langen Nacht der Museen 1997 beteiligten sich nur 12 Häuser. Der MD bietet diesmal 14 Touren an. Besucher können bis 2:00 Uhr Morgens mit 60 Bus-Shuttles Museen in der ganzen Stadt ansteuern.

Eine der Touren führt durch das jüdische Berlin. Auftakt im Centrum Judaicum ist nach Sonnenuntergang die jüdische „Hawdala Zeremonie“ zum Ende des Sabbats. Um Mitternacht kann man von der goldenen Kuppel aus auf das nächtliche Berlin hinunter schauen.

Zum ersten Mal dabei: Berlins jüngstes Museum, das Vitra Design Museum im Prenzlauer Berg. Die ungewöhnliche Einrichtungsausstellung in knalligen Farben der 50er- und 70er-Jahre wird zusätzlich aufgepeppt mit einer Lichtshow und einer Retro-Party.

Das „Haus der Kulturen der Welt“ steht ganz im Zeichen von Hongkong. Neben einer Video-installation und einer Open-Air-Kinovorstellung wird es das zeitweilig größte China-Restaurant Berlins geben.

Erstmals macht auch die Bewag mit und öffnet Interessierten ihr Heizkraftwerk Moabit, das älteste Kraftwerk Berlins.

Neu ist nach Veranstalterangaben in diesem Jahr auch das „Warteschlangen-Entertainment“ von „Jazz-Radio“, das den Besuchern vor besonders begehrten Häusern das Warten verkürzen soll. Bei der letzten Museumsnacht im Januar standen die Neugierigen oft stundenlang Schlange. Damals kamen mehr als 40.000. Die überwiegend weiblichen Besucher schafften nach Umfragen der Organisatoren in der Regel vier Museen.

Das Kombiticket für die Busse und die Museen kostet wieder 20 Mark, ermäßigt zwölf Mark. Ausgangspunkt für die Touren ist der Schlossplatz im Bezirk Mitte. Mehr Informationen über die Museumsnacht können im Internet unter www.lange-nacht-der-museen.de abgefragt werden. DPA