Gemächliches Tempo

■ Baubehörde sagt: Mehr 30-Zonen sind in Hamburg kaum noch umzusetzen

CDU-Landeschef Dirk Fischer ist es zufrieden: „Der rot-grünen Ideologie eines generellen Tempolimits wurde eine klare Absage erteilt.“ Die GAL ist es auch zufrieden: Sie will das Thema jetzt wieder auf die Tagesordnung von Koalitionsgesprächen setzen. Die Pläne der Bundesregierung, das Einführen von Tempo 30-Zonen zu vereinfachen, rufen Grüne und Christdemokraten auf den Plan – die Baubehörde dagegen lässt das relativ kalt. Sie sagt: Die Stadt hat bereits „ein auf die Nutzungen und Erfordernisse der Stadt abgestimmtes ausgewogenes Straßennetz“. Eine Ausweitung der Gebiete, in denen man nur 30 Stundenkilometer schnell fahren darf, sei „daher nur noch in begrenztem Umfang möglich“, sagt Behördensprecher Christian-Georg Schuppe.

Es ist kein Geheimnis, dass SPD und GAL in den Bezirken gerne mehr Bereiche hätten, in denen die AutofahrerInnen aufs Bremspedal drücken müssen. Es gibt immer mal wieder Überlegungen, die Stresemannstraße, auf der bisher nur teilweise 30 gefahren werden muss, komplett zu beruhigen ebenso wie Forderungen, Tempo 30 auf Weidenallee, Schulterblatt und Bundesstraße einzuführen. Pläne, denen die Baubehörde mindestens skeptisch gegenüber steht.

700 Tempo-30-Zonen gibt es in der Stadt, 45 Prozent des Hamburger Straßennetzes, so die Zahlen der Behörde, seien in die 30er-Zonenregelung einbezogen. Für die CDU in Hamburg ist das ohnehin schon viel zu viel. Ihr Autostraßenbauexperte Bernd Reinert sorgt sich Tag und Nacht um den fließenden Verkehr und würde am liebsten „die eine oder andere wieder aufheben“, wie er im Abendblatt verlangt. aha