restrauschen
: Herz, Schmerz und Leidenschaft

Herz, Schmerz, Leidenschaft und Argentinien – das ist doch eigentlich das erste, was einem zu Tango einfällt, außer den komplizierten Schritten vielleicht. Wer hätte gewusst, dass sich der russische Tangosänger Pjotr Konstantinowitsch Leschenko mit seinen südamerikanischen Kollegen durchaus messen lassen konnte? Von den 30er bis in die 50er Jahre war er der „König des russischen Tangos“, doch kaum jemand wusste, wer der Mensch hinter dieser Stimme war. Lange gab es nur Gerüchte. Erst später wurde bekannt, dass Leschenko und seine Frau Vera zu den Opfern der letzten großen stalinistischen Säuberungen gehörten. Ihre Liebe war so leidenschaftlich und schmerzerfüllt, als stammte sie selbst aus einem Tangolied. Doch sie war wahr. Fast 50 Jahre nach Leschenkos Tod in einem Arbeitslager wagt seine Witwe, über ihr Leben mit dem Sänger zu sprechen. Beim Zuhören laufen einem schnell Schauder über den Rücken. Keine wohligen, wohlgemerkt.

„Russischer Tango“ (DLR, Mi, 19.05 Uhr, DLR) SILL