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Guten Tag,

meine Damen und Herren!

„Lotto-Millionär ‚Karl-Heinz‘ ist immer noch nicht aufgetaucht“, behauptet die Nachrichtenagentur dpa. Nach der Ziehung der Lottozahlen vor dreizehn Tagen hatte der Losinhaber „Karl-Heinz“ einen Gewinn von 20 Millionen Mark nicht abgeholt. Weil er im Urlaub sei, wie dpa vermutet: „Wahrscheinlich überlegt er gerade, ob er sich noch eine Currywurst leisten kann, dabei könnte er das Hotel kaufen.“ Gestern ist ihm das Geld überwiesen worden. Seitdem wird bei der taz gefeiert. Denn ‚Karl-Heinz‘ ist keineswegs im Urlaub, sondern geht jeden Tag seiner Arbeit im vierten Stock des taz-Gebäudes an der Kochstraße in Berlin nach: Es handelt sich bei ‚Karl-Heinz‘ um dem taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch, aus dessen Büro seit gestern regelmäßig das typische Geräusch dringt, das beim Öffnen einer Champagnerflasche entsteht.

Das Problem ist nur: Der Mann will uns nichts abgeben von seinem plötzlichen Reichtum. Er weigert sich sogar zuzugeben, dass er die Kohle hat. Dass er der ominöse Karl-Heinz ist.

Die Abo-Abteilung muss sich entscheiden: Soll man die bisher aufs ganze Land ausgedehnten Anstrengungen, neue AbonentInnen zu gewinnen, fortan auf eine einzige Person konzentrieren? Dem eigenen Geschäftsführer eine Kampagne widmen? Besser nicht. Am Ende ist er’s doch nicht. Und trinkt aus Verzweiflung.

Wir halten uns lieber an Sie.