CDU/CSU gegen Willi Lemke

■ „Lemkes Realität ist der Inhalt veralteter Lehrpläne“

Berlin – Heftige Kritik an der ablehnenden Haltung der Kultusministerkonferenz (KMK) gegenüber der Forderung nach Einführung des Unterrichtsfachs “Wirtschaft“ hat gestern der mittelstandspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hansjürgen Doss geübt. Doss sagte: „Die Kultusministerkonferenz hat sich unter der Präsidentschaft des Bremer Senators Willi Lemke (SPD) zum konservativen Bremsklotz einer zukunfts- und praxisorientierten Weiterentwicklung unseres Bildungssystems entwickelt.“

Wenn Lemke den gemeinsamen Vorschlag von Arbeitgebern und Gewerkschaften als „absolut realitätsfremd“ bezeichne, „verabsolutiert er seine eigene Vorstellung von Realität, die sich offenbar auf die Inhalte völlig veralteter Lehrpläne reduziert“. Für Doss sei wie auch das existierende Fach „Sozialkunde“, die Vermittlung volks- und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge und Abläufe dringend erforderlich.

Wie berichtet, hatte sich die Kultusminis-terkonferenz – ebenso wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) – gegen ein neues Fach „Wirtschaft“ ausgesprochen. Der Vorstoß sei inhaltlich zwar richtig, aber wenig hilfreich, „da er nur dazu beiträgt das bestehende Fächersammelsurium noch weiter zu vergrößern“, so die GEW. Es sei im Zuge der allgemeinen Globalisierung viel wichtiger, den bestehenden Fächerkanon neu zu ordnen. Jeti