HaSpaX – der Hamburger Sportaktien-Index

Fußballvereine an die Börse – ein längst überfälliger Schritt. Um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, auch international (HSV!), ist es notwendig Kapital zu generieren. Da können die Klubs nicht immer auf die Gelddruckmaschine Champions League hoffen. Selbst aktiv emittieren, auch einmal die Konsortialkräfte spielen lassen, Namensaktien vinkulieren – ohne gehts nicht mehr. Die taz hamburg berichtet ab jetzt regelmäßig die Aussichten der regionalen Vereine, gibt Kauf- und Verkaufsempfehlungen und lässt namhafte Analysten zu Wort kommen.

Der Umsatz der Hamburger Fußballaktien tendierte zum Wochenschluss hin uneinheitlich. Zwar konnten die Profiklubs etwas zulegen, von einer Hausse kann aber im Moment noch keine Rede sein. So blieben die angekündigte Wertsteigerung des Hamburger Sportvereins (HSV, WPKN BuLi15) nach dem Einzug in die europäische Geldliga aus. Zuviele Anleger hatten bereits nach dem Hinspiel gegen Bröndby Kopenhagen für das Wertpapier optiert, sodass nach dem mittwöchlichen, wenig überzeugenden 0:0 im Rückspiel vielfach Mitnahmegewinne realisiert wurden.

Allein die Übernahmegerüchte – der HSV will am Sonntag den FC Erzgebirge Aue schlucken – sorgen weiterhin für Phantasie unter den Anlegern. Positiv sehen Insider auch die Investitionen im Abwehrbereich: Mehrheitlich sprach sich der Vorstand des HSV dafür aus, den tschechischen Nationalspieler Milan Fukal zu übernehmen. Dessen Managementqualitäten in der Innenverteidigung gelten als Chance, wieder mehr Ruhe in den Betrieb zu bringen.

Der Aufwärtstrend beim FC St. Pauli (STP, WPKN ZweiLi1) hat sich ebenfalls verlangsamt. Viele Analysten sehen sogar keinen Spielraum mehr nach oben: „Charttechnische Gründe sprechen dagegen, dass der Millerntorklub noch höher steigen wird.“ Darüber hinaus sorgt der Fall Trulsen für Turbulenzen am Markt. Der dreifache Torschütze fällt wegen einer Muskelentzündung im linken Schienbein beim DFB-Pokalspiel gegen die Amateure von Bayer Leverkusen aus. Die meisten Banken sprechen noch die Empfehlung „Halten“ aus, nur wenige stufen STP unter „Abstoßen“ ein, meist aus historischen Gründen: „In den vergangenen Jahren enttäuschte die Aktie im Pokalwettbewerb“, so ein Broker vom Bankhaus Schlindwein, „und dann geriet sie meist auch im Ligabetrieb unter Druck.“ Footsie