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Aktion ZivilcourageJa, da mach ich mit

betr.: „Gesicht zeigen“, taz vom 19./ 20. 8. 00

[...] Die Aktion würde ich nicht als Anprangerung bezeichnen, da ja keine Anschriften oder nähere Details veröffentlicht wurden, die den Aufenthaltsort betreffen.

Tagtäglich lesen wir in der Presse von rechtsradikalen Übergriffen und Anschlägen. Es wird berichtet von gewaltbereiten Schlägertypen, die umherziehen und bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit den Baseballschläger zücken.

Was aber ist mit denen, die als Hintermänner aus dem Gewaltleben der Rechten eher zurückgezogen bleiben? Die so genannten Drahtzieher gilt es der Öffentlichkeit bekannt zu machen, denn diese sind der wahre gefährliche Kern. Sie diktieren ihren Akteuren, halten ihre eigenen Hände aber nach Möglichkeit sauber. Sie sind es, die für die Gesinnungsbildung, Propaganda und nicht zuletzt die Betreuung der wirklich radikalen Rechten zuständig sind. Jetzt, wo sie an die Öffentlichkeit gelangen, gibt es plötzlich aufgeregte Diskussionen. [...] SUSANNE BOHN

[...] Euer Versuch, Argumente für die Zurschaustellung von Nazi-Gesichtern zu finden negiert, dass die optische Anknüpfung der Titelseite an die angesprochene Aktion der englischen Zeitung sofort einen der niedrigsten Instinkte beim Menschen anspricht, nämlich den Griff zur Selbstjustiz. Nennt ihr das Zivilcourage? Eure Bitte an die LeserInnen, nicht gleich „einen Baseballschläger in die Hand (zu) nehmen“, ist ein übler Witz. [...]

Es tut mir weh, mit ansehen zu müssen, wie die taz mit einem derart üblen Populismus aufmacht. JOHANNES GÜNNEWIG, Essen

Diese erste Seite war endlich ein wirklicher und wirksamer Schlag gegen rechts.

Endlich einmal sind die mit Namen und Bild genannt, die die eigentlich Schuldigen sind. Das sind nicht die unreifen Kinder, die nachher als Täter vor Gericht gestellt werden. Es sind die Erwachsenen, die ihnen ein faschistisches Weltbild suggerieren. Macht weiter so. [...] HANS-JOACHIM LEMME, Frankfurt/Main

Ich hätte Köpfe aus der Mitte der Gesellschaft in die Zeitung gesetzt.

Zum Beispiel Franz-Josef Wagner und Hagen Saberschinsky, denn der Extremismus der Mitte dokumentiert sich zum Beispiel am 21. 8. in der BZ in einem Kasten, wo zu lesen war: „Berlins Entwicklung zur Weltmetropole hat auch ihre Kehrseite. Die Stadt als Bindeglied zwischen West- und Osteuropa zieht das lichtscheue Gesindel an wie das Licht die Motten. Hagen Saberschinsky.“

BODO MORSHÄUSER , Berlin

Dank taz, endlich gibt es die passende Antwort auf die Jahrzehnte andauernde faschistoide Gewalt, die taz-Aktion Z!

Ja, da mach ich mit, sagte ich mir schon am zweiten Aktionstag und beanstande den Artikel „Ende der Schwarzarbeit in Sicht“ (welche direkt neben dem Aktionsaufruf stand, taz vom 21. 8. 00). In ihm geht es um die Aufhebung des Beschäftigungsverbotes für Asylbewerber. Wieso Schwarzarbeit? Hat sich der Redakteur etwa stumpfer Fremdenfeindlichkeit hingegeben oder hatte er einen Black-out?

Zur Erklärung möchte ich bemerken, dass in der BRD überwiegend Mitteleuropäer schwarz arbeiten. Es stimmt zwar, dass einige Asylbewerber schwarze Hautfarbe haben, aber der Rückschluss, dass Schwarzarbeit durch Asylbewerber geleistet wird, ist falsch! Ich schlage vor, die verantwortlichen Personen in der nächsten Samstagsausgabe auf der Titelseite zu outen.

MALTE RUNGE , Bremen

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