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Kabila und Kongos Krieg

LLaurent-Désiré Kabila ergriff im Mai 1997 die Macht im damaligen Zaire, als er als Rebellenführer, damals von Ruanda, Uganda, Angola und Simbabwe unterstützt, die Diktatur von Mobutu Sese Seko stürzte und die Demokratische Republik Kongo ausrief. Die Hoffnungen auf eine Demokratisierung und eine wirtschaftliche Genesung des heruntergewirtschafteten Landes erfüllten sich nicht. Kabila errichtete ein autokratisches Regime und setzte die Tradition der Selbstbereicherung fort. Nachdem er im Sommer 1998 mit Ruanda und Uganda brach, entstanden mit Unterstützung dieser beiden Länder neue Rebellengruppen, die rasch über die Hälfte des Landes eroberten. Seither ist der Kongo faktisch geteilt (siehe Karte). Den Osten beherrscht die von Ruanda unterstützte „Kongolesische Sammlung für Demokratie“ (RCD), den Norden die von Uganda unterstützte „Kongolesische Befreiungsbewegung“ (MLC). Kabila regiert noch im Westen und Süden, inklusive seiner Heimatprovinz Katanga und der Hauptstadt Kinshasa, und erhält Militärhilfe von Angola, Namibia und Simbabwe. Ein Friedensabkommen, das im Juli 1999 in Sambias Hauptstadt Lusaka unterzeichnet wurde, ist bis heute nicht umgesetzt worden. Die Kriegswirtschaft und die Ausplünderung, die von allen Kriegsparteien betrieben wird, führt die Bevölkerung des Kongo immer tiefer ins Elend. Und die ist immer weniger in der Lage, ihre Situation aus eigener Kraft zu verändern. DJ