Lokalkoloratur:
Hat jemand Lust, Manfred Krug zu küssen? Nein? Wünscht er sich aber auf seiner neuen Platte. „Küss' mich, bitte, bitte küss mich“ ist nur einer von vielen unsäglichen Schlagern, die er auf einer CD aufgenommen hat. Das Tatort-Geträller hat ihn offenbar so auf den Geschmack gebracht, dass er außerdem gleich noch eine Jazz-CD aufgenommen hat. Beide erscheinen Anfang Oktober, beide stellte er gestern vor. Live will er übrigens nicht auftreten. Das findet er zu anstrengend und sich zu alt. Außerdem muss er den Enkeln Toleranz beibringen. Wer ihn schon nicht küssen will, interessiert sich vielleicht dafür, wie der Tatort-Kommissar zum Singen gekommen ist: Durch seine Mama. Die hat jeden Morgen den Kachelofen umarmt, ihn gefragt, ob er sie noch Liebe und dazu „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“ gesungen. Außerdem hatte sie Haare wie Zarah Leander. san
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