die stimme der kritik
: Betr.: Affinitäten des Bundesverteidigungsministers

Vertikal einwirkende Kräfte lassen es rummsen!

Er nun wieder. Scharping! Kaum lässt man ihn unbeaufsichtigt zum Amerikaner fahren, haut der sich dermaßen den Nüssel an. Beim Passieren einer im Boden eingelassenen Sicherheitsschranke wurde diese plötzlich ausgelöst und katapultierte das Auto unseres Verteidigungsministers samt Inhalt in luftige Höhen. Als Folge der vertikal einwirkenden Kräfte rummste des Ministers Schädel gegen das Wagendach. Kopfschmerzen, Hautabschürfungen, Schnittverletzung am rechten Bein, kaputte Brille. Das tut uns sehr, sehr leid. Ehrlich!

Andererseits scheint die Verkehrsmittelwahl nicht Scharpings Stärke zu sein. Rad fahren? Kann er nicht. 1996, die SPD war gerade schwer auf Talfahrt, stürzte Scharping auf der abschüssigen (!) Landstraße 323 im Jammertal (!) in einer Linkskurve (!) und ist dabei „auf den Kopf gefallen“ (!). Dazu noch mit überhöhter Geschwindigkeit, also das vom heutigen Koalitionspartner geforderte Tempolimit grob missachtend. Es war nicht sein erster Unfall auf dem Rad.

Auto fahren klappt aber auch nicht besonders. Gut, der Mann ist frisch verliebt, da geht schon mal was daneben. Aber an Zufälle wollen und können wir nicht glauben. Siggi Freud hat in seiner „Psychopathologie des Alltagslebens“ die unbewussten Absichten hinter unseren Fehlleistungen und Unfällen klar aufgedeckt, was später von seinem Kollegen K. Marbe in der „Praktischen Psychologie der Unfälle und Betriebsschäden“ seine Fortsetzung fand. Wir fragen uns ernsthaft: Ist Rudolf Scharping eine Unfallpersönlichkeit? War womöglich schon seine Entscheidung, Politiker zu werden, ein Unglück? Warum nur kommt der Pfälzer im Verkehr und in der Politik immer wieder vom (rechten) Weg ab, verliert die Kontrolle, wird aus der Bahn geworfen, verliert den Halt, gerät ins Schleudern, bumst gegen alle möglichen Hindernisse? Warum passiert dieser neue Unfall ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da er mit seiner Gräfin seinen Weg neu bestimmt? Warum will er immer wieder katapultartig hoch hinaus (Kanzlerkandidat!) und mit dem Kopf durch die Wand, respektive durchs Autodach?

Keine Frage: Scharping braucht Support. Aber noch viel dringender braucht der Mann einen Sturzhelm. Kabinettskollegin Fischer (Gesundheit) sollte ihm schon aus Gründen der Kostenexplosion ein Exemplar verordnen, das er Tag und Nacht tragen muss. Team Telekom kann sicher helfen.

MANFRED KRIENER