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Die russische Tageszeitung Nezawissimaja Gazeta kommentiert den Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen: Der Millenniumsgipfel ist an sich kein richtiges Ereignis, sondern eine Art Jubiläumskrampf inmitten einer Krise der Vereinten Nationen. Alles hängt nicht davon ab, ob sich viele wichtige Leute an einem Ort versammeln, sondern davon, ob sie sich verständigen wollen. Die feierliche Atmosphäre könnte dieses Treffen höchstens in die Reihe der Millenniums-Souvenirs einfügen, vom Feuerzeug bis zum UN- Gipfel sozusagen. Zur Krise der UN hat nicht ihr Alter geführt, sondern ein Virus, das „Globalisierung“ heißt.

Die russische Wremja Nowostej dazu: Ein Hauptziel der Reise Putins in die USA besteht darin, Eindruck zu machen. Im Westen wird der Gipfel des Jahrtausends als weitere Veranstaltung im Rahmen der Abschiedstour Bill Clintons und als eine weitere Runde der Vorstellung Wladimir Putins aufgefasst. [...] Diese Gelegenheit durfte auf keinen Fall ausgelassen werden. In Putins Abwesenheit hätte man ansonsten hinter dem Rücken Niederträchtigkeiten über das gesunkene Atom-U-Boot „Kursk“, verrostete Atomraketen, Tschetschenien und vielleicht sogar die Pressefreiheit dahergeredet. Also muss aufgepasst und die Initiative ergriffen werden. Bislang gelingt das Putin.