Klötzchenfriese live

■ 20 Denkmäler – und alle gehen hin

Wenn man, wie manche ZeitgenossInnen, drin wohnen könnte, hätte man natürlich ausgesorgt. Andererseits führt es zu einer realistischeren Betrachtung der Geschichte, solche Domizile als das zu betrachten (und zu betreten), was sie sind: als Denkmäler, die von architektonischen Ideen der Vergangenheit zeugen. „Live“ betreten kann, wer möchte, am Sonntag, 20 solcher Hamburger Gebäude – nicht alle sind bewohnt und bewohnbar, aber alle meist der Öffentlichkeit verschlossen. Die Villa Magdalenenstraße 64 a in Harvestehude ist darunter, auch das Dehmel-Haus in Blankenese; Eine 1999 hinzu ersteigertes Liliencron-Zimmer ist inzwischen Teil des Gebäudes.

Auf sprödere Art ästhetisch und typisch für die backsteinerne Industriearchitektur des Ostseeraums ist das ehemalige Gaswerk der Stadt Altona, zwischen 1892 und 1895 erbaut in Bahrenfeld (Gasstr. 2) – eine Augenweide für die Genießer von Lisenen, Traufgesimsen mit Klötzchenfriesen.

Großzügiger – in diesem Fall wellenförmig – gestaltet sich die Nachkriegs-Industriearchitektur etwa der Großmarkthalle auf dem Hammerbrook, 1958-62 zur Erweiterung der Deichtormarkthallen gebaut und zu den wichtigsten Schalenkonstruktionen dieses unseres Landes gehörend. ps

Programme mit den 20 am Sonntag zu besichtigenden Denkmälern bei der Tourist-Information und der Zentralbibliothek.