berlin-blockade
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Jetzt wird es ernst. Wer kannte bislang schon den BGL? Pech gehabt! Seit gestern diktiert der BGL die Spielregeln und nicht mehr unsere Unkenntnis. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (fehlt in der Abkürzung ein E, aber das nur am Rande) tagte zu Frankfurt am Main und drohte zugleich mit dem Schlimmsten: einer Sternfahrt der Brummis auf Berlin und, wahrscheinlich für die weniger Demoerprobten, mit einer „Langsamfahraktion“. Dafür ein „!“

Kommentarvon UWE RADA

Natürlich kann, wer will, jetzt nörgeln, darüber etwa, dass die BGL-Chefetage noch immer in Frankfurt sitzt (nichts von Rutschbahn gehört?) und plötzlich auch ans Brandenburger Tor will. Nützt aber nichts, das Nörgeln. Viel wahrscheinlicher ist ein ganz anderer Rutschbahneffekt. Womöglich ruft nun auch der, wir buchstabieren: ADAC zur Ökosteuerblockade auf. Der sitzt zwar auch noch fernab, in München, hat aber immerhin schon einen Ortsverein in Berlin. Und was für einen. Sie ahnen es: „!“

Fehlt also nur noch der BEVM. In Worten: Der Bund erdölverbrauchender Mieter. Der hat zwar auch noch keine eigene Geschäftsstelle, im Berliner Mieterverein aber einen machtvollen Bündnispartner gewonnen. Steigende Dieselpreise, Angst vor einem kalten Winter. Selten war die Lage in der Hauptstadt so explosiv. Tatatata: ein „!“

Notieren Sie sich also den 26. September. Da kommt nicht Bewegung, sondern Stillstand in die Hauptstadt, selbst die Flucht ins Billigbenzinland Polen ist dann nicht mehr möglich. Alle Räder stehen still . . ., Sie kennen das ja.

Ach ja, und da erreichte uns auch noch ein Fax der Grünen. Die wollen einen autofreien Sonntag, anstatt mit taktischer Finesse einen autofreien Dienstag zu fordern. Selten wäre die Chance so groß gewesen, die Berlin-Blockade am 26. September als Sieg des Pedals über die Pferdestärken zu feiern.