Unprofessionell

■ BP: Diesel-Großverbraucher sind selber Schuld, wenn sie höhere Preise zahlen

Speditionen und Busunternehmen hätten sich nach Ansicht der Deutschen BP gegen den plötzlichen Anstieg der Dieselpreise besser absichern können. „Die Großverbraucher von Dieselkraftstoff hatten die Möglichkeit, unterschiedliche Formen des Risikomanagements zu nutzen“, sagte der BP-Manager Lutz von Meyerinck in Hamburg in einem dpa-Gespräch. „Sie haben davon keinen Gebrauch gemacht.“ So könne mit Diesel-Lieferanten ein Festpreis für den Treibstoff für ein Jahr im Voraus vereinbart werden. Dieser Preis liege dann über dem Marktpreis zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, aber er sei garantiert und sicher.

Während in Großbritannien ungefähr ein Drittel des Großgeschäfts von den Kunden preislich abgesichert werde, sei es in Deutschland zumindest bei der BP nahe Null: „Dazu bedarf es beim Kunden eines professionellen Einkaufsmanagements“, sagte von Meyerinck. „Wenn Großverbraucher die Möglichkeiten nicht nutzen, so liegt das an fehlenden Informationen, mangelnder strategischer Weitsicht oder zu geringer Professionalität.“ Oft werde Risikomanagement mit Spekulation gleichgesetzt. Dabei sei es genau das Gegenteil, meinte der BP-Experte. Es stelle sicher, dass der Kos-tenrahmen in den Budgets der Unternehmen eingehalten werde.

Der Dieselpreis ist seit Mitte Juli stärker gestiegen als der Rohölpreis und hat mit einem Niveau zwischen 1,75 und 1,80 Mark Rekordhöhen erreicht. Ursachen für den Preisanstieg sind die starke Nachfrage nach Heizöl wegen des bevorstehenden Winters, zusätzliche Käufe aus den USA auf den europäischen Märkten, der starke Dollar und der hohe Rohöl-Preis.

Mit der Öko-Steuer, die im Mittelpunkt der Kritik von CDU und Autofetischisten steht, hat der Preisanstieg hingegen nichts zu tun. Morgen wollen LKWs und Taxen in der Hamburger Innenstadt mit einer Blockade des Ring 1 dennoch ihrem Unmut schadstoffhaltige Luft machen. dpa/taz