jüdisches fest

Straßentanz in Mitte

Unter starken Sicherheitsvorkehrungen haben gestern Tausende Menschen das vierte jüdische Straßenfest gefeiert. Zum Klang von Klezmer-Musik stellten sich auf der Tucholsky-Straße in Mitte zahlreiche Initiativen und Organisationen der jüdischen Gemeinde vor, darunter die jüdische Oberschule, das jüdische Krankenhaus und der Sportverein Makabi. Sie informierten über ihrer Aktivitäten und warben um Nachwuchs. Die Besucher konnten außerdem Kostproben jüdischer Küche genießen. An dem nach Angaben der Organisatoren größten jüdischen Straßenfest in Europa beteiligten sich auch Musikgruppen und Chöre. Ein jüdisches Straßenfest sei 65 Jahre nach Erlass der Nürnberger Rassengesetze durch die Nazis noch nicht selbstverständlich, sagte der Gemeindevorsitzende Andreas Nachama. Die Juden in Deutschland bewegten sich weiterhin in einer „sehr dünnen Luft“. Bezirksbürgermeister Joachim Zeller (CDU) nannte es ein „Glück“, dass in Berlin wieder jüdisches Leben entstanden sei.

FOTO: ROLF ZÖLLNER