Razzia bei den Vandalen

Poilzei durchsucht Clubhaus der Neonazigruppe Vandalen in Weißensee. 237 Personen kontrolliert. 13 Festnahmen. Die Gruppe wurde schon 1982 gegründet

Die Polizei hat am Samstagabend das Clubhaus der Neonazigruppe „Vandalen“ in der Liebermannstraße in Weißensee durchsucht. Zwölf Männer und eine Frau seien vorübergehend festgenommen worden, teilte die Polizei gestern mit. Die Beamten hätten „diverse“ Gegenstände, darunter Nazi-Literatur, gefunden. Genauere Angaben konnte der Leiter des Lagedienstes nicht machen.

Insgesamt wurden 237 Personen und 30 Fahrzeuge kontrolliert. Anlass für die Durchsuchung soll die Jahresfeier der am 18. September 1982 in Ostberlin gegründeten Neonazi-Gruppe gewesen sein. Auch schwedische und kanadische Rechtsextreme seien eingeladen gewesen, berichtete der Tagesspiegel.

Das Symbol der Vandalen ist die Hagal-Rune, einst das Wappen der 6. SS-Gebirgsvision. Gegründet wurden sie von Mitgliedern der Ostberliner Heavy-Metal-Szene. Nach der Wiedervereinigung traten die Vandalen vor allem auf den rechtsextremen „Heldengedenktagen“ in Halbe bei Berlin an die Öffentlichkeit. Ihr zeitweiliger Führer war der prominente Rechtsextremist Arnulf Priem.

Das Antifaschistische Aktionsbündis III (AAB III) hatte bereits im September vor einem Jahr gegen das Clubhaus in Weißensee demonstriert. Damals hieß es, die Gruppe kooperiere eng mit der NPD und dem erst in der vergangenen Woche verbotenen Skindhead-Netzwerk „Blood and Honour“. DPA/TAZ