Heftige Proteste in Bolivien

COCHABAMBA ips ■ Der Andenstaat Bolivien wird derzeit von einer landesweiten Protestwelle heimgesucht. Landarbeiter, Kokabauern, Lehrer und die Bewohner des Departements Cochabamba haben die wichtigsten Straßenverbindungen und den Verkehr in den drei großen Städten La Paz, El Alto und Santa Cruz lahm gelegt. Bereits jetzt wird der wirtschaftliche Verlust infolge der über 20 Straßensperren auf 15 Millionen US-Dollar geschätzt. Angesichts der extremen Finanzkrise in Bolivien hat Innenminister Guillermo Fortun Suarez bereits angekündigt, die Blockaden mit Hilfe der Polizei und des Militärs aufzuheben. Die Pädagogen des Landes streiken seit einer Woche für eine Erhöhung des Monatseinkommens um 50 Prozent. Die Regierung lehnt die Forderungen strikt ab und droht mit Gehaltskürzungen und Entlassungen. Die Landbevölkerung streitet für eine ländliche Universität und protestiert gegen ein umstrittenes Landvergabegesetz. Die Kokabauern in Chapare, einem Teil des Bezirks Cochabamba, laufen Sturm gegen Militärinterventionen zur Vernichtung ihrer Kokafelder. Täglich schließen sich mehr Organisationen der landesweiten Protestwelle an.